Süddeutsche Zeitung

Sicherer Schulweg:Lösung für den Übergang

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Damit der Weg zur neuen Grundschule am Wald sicherer wird, plant Taufkirchen zwei Zebrastreifen zu errichten

Von Patrick Stäbler, Taufkirchen

Um den Schulweg zur neuen Grundschule am Wald sicherer zu machen, will die Gemeinde Taufkirchen zwei Zebrastreifen mit Querungshilfen im Linden- und im Ahornring errichten - jeweils nahe dem Kreisverkehr. Die nötigen Umbauten, die geschätzt 230 000 Euro kosten, hat der Bauausschuss des Gemeinderats einstimmig bewilligt. Jedoch sei man sich einig, sagte Peter Hofbauer (Freie Wähler), "dass das nur ein erster Schritt ist und wir noch nachbessern müssen".

Vor allem die Situation in der Pappelstraße bereitet einigen im Gemeinderat Sorgen. "Wir schaffen da ein Nadelöhr", warnte Rosemarie Weber (SPD). "In der Pappelstraße wird es so eng, dass es dazu kommt, dass zumindest ein Kind von einem Autofahrer mit dem Außenspiegel am Schulranzen touchiert wird." Um dort Abhilfe zu schaffen, soll die Verwaltung bis Ende Februar dem Ausschuss verschiedene Lösungsansätze vorstellen.

Dabei drängt die Zeit, denn der Neubau der Grundschule am Wald - mit Kosten von circa 35 Millionen Euro ist es laut Bürgermeister Ullrich Sander (parteilos) das größte Einzelprojekt in der Geschichte der Gemeinde Taufkirchen - geht in den Endspurt. An Pfingsten, so der Plan, soll die Schule von ihrem bisherigen Standort östlich der Pappelstraße ins neue Gebäude umziehen. Dass damit auch eine verbesserte Erschließung einhergehen müsse - das hatten mehrere Eltern bei einem Informationsabend im Januar gefordert. "Mir fehlt da das Fußgängerkonzept", kritisierte ein Vater. Und eine Mutter ergänzte: "Die Kinder müssen immer - egal wie - ohne Zebrastreifen über die Straße gehen."

Dieser Kritik hat die Gemeinde nun Rechnung getragen. In Abstimmung mit Polizei, Lehrerschaft und Elternbeirat habe man sich des Themas angenommen, sagte Bauamtsleiter Stefan Beer. Herausgekommen sei die Idee mit den zwei Verkehrsinseln nördlich und östlich des Kreisels, die beide einen Zebrastreifen erhalten sollen. Einen weiteren Zebrastreifen schlägt die Rathausverwaltung für die Pappelstraße vor, wo der Gehweg auf der Westseite auf 2,50 Meter verbreitert werden soll. Dieser Plan überzeugte Rosemarie Weber jedoch nicht. Sie befürchte, dass von Norden und Osten kommende Kinder den Ahorn- und Lindenring bereits vor den Zebrastreifen überqueren könnten, sagte die SPD-Gemeinderätin. Vor allem monierte sie jedoch, dass die Pappelstraße bei der Umplanung nur unzureichend berücksichtigt worden sei. Dort würden etliche Kinder von Norden durch den Park Am Wald zur Schule gelangen. "Und da sind die Gehwege dermaßen schmal, und es herrscht so viel Verkehr, dass es kritisch wird", mahnte Weber.

Ihr Fraktionskollege Alfred Widmann wies unterdessen darauf hin, dass in dem Bereich noch weitere Baumaßnahmen folgen werden - zunächst an der Mittelschule, die saniert oder neu gebaut werden soll, und anschließend auf dem bisherigen Grundschulgrundstück, das voraussichtlich zumindest teilweise für den Wohnungsbau freigegeben wird. "Wir sollten deshalb jetzt eine Lösung für die nächsten drei bis vier Jahre finden", regte Widmann an.

Dem schlossen sich die anderen Fraktionen an. "Wir haben mit den Bauvorhaben östlich und nördlich davon genug Möglichkeiten, dass wir nachbessern können", sagte Peter Hofbauer. Derweil schlug Paul Haberl (CSU) für die Pappelstraße "eine Spielstraße und Schweller" vor - "das ist das einzige, was wirklich hilft". Darüberhinaus betonte Haberl, dass die Gemeinde nicht nur den Verkehr an der neuen Grundschule im Blick haben müsse, sondern auch die Situation an der Grundschule an der Dorfstraße, wo "deutlich mehr Handlungsbedarf" bestehe. "Da treffen, kurz bevor die Schule losgeht, drei Busse aufeinander. Da brauchen wir eine Lösung, und das wird sehr schwierig", sagte Haberl.

Bauamtsleiter Stefan Beer brachte daraufhin ein "Fahrverbot für Helikopter-Eltern" ins Spiel, das das Bringen und Abholen der Kinder im nahen Umkreis der Schule untersagen würde. "Auf Sicht der Verwaltung wäre das bei der Dorfschule eventuell einen Versuch wert", sagte Beer. Letztlich kam der Bauausschuss überein, dass die Verwaltung auch für den Verkehr vor der Dorf-Grundschule bis Ende Februar Lösungen erarbeiten soll.

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Quelle:
SZ vom 14.12.2020
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