Süddeutsche Zeitung

Callcenter-Betrug:Schäftlarner fällt auf Schockanruf herein

Ein älterer Mann übergibt einem Unbekannten wertvollen Schmuck, um eine angebliche Kaution für seinen Enkel zu hinterlegen. Erst danach schöpft er Verdacht.

Seit Jahren warnt die Polizei vor Callcenter-Betrügern, trotzdem gehen den Tätern immer wieder Menschen auf den Leim -so wie jetzt ein über 80 Jahre alter Mann in Schäftlarn. Er übergab einem Unbekannten Schmuck im Wert von mehreren Zehntausend Euro und schöpfte erst Verdacht, als es zu spät war.

Das Opfer wurde mit einem klassischen Schockanruf überrumpelt: Nach Angaben der Polizei meldete sich am Gründonnerstag gegen 15 Uhr einer der Täter am Telefon bei ihm, gab sich als sein Enkel aus und berichtete, dass er gerade einen Verkehrsunfall verursacht habe. Er befinde sich in richterlichem Gewahrsam und komme nur frei, wenn er eine Kaution hinterlegen könne.

Der Schäftlarner glaubte die Geschichte, folgte den Anweisungen und händigte einem etwa 20 Jahre alten, 1,65 Meter großen, schlanken Mann den Schmuck aus. Erst danach wählte er die Notrufnummer der Polizei - als die anrückte, war der Täter bereits weg.

Die Ermittler suchen nun Zeugen, die von dem Vorfall im Bereich Am Anger, Zechstraße und Dammstraße etwas mitbekommen haben. Der Abholer trug einen weiß-blauen Anorak, eine dunkle Hose sowie weiße Turnschuhe und hatte einen blau-schwarzen Rucksack dabei. Hinweise nimmt das Kommissariat 61 des Münchner Polizeipräsidiums unter der Telefonnummer 089/291 00 entgegen.

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