Süddeutsche Zeitung

Ottobrunn:Parteiwechsel vor der Kommunalwahl

Zwei Gemeinderäte von CSU und Grünen gehen zur Bürgervereinigung.

Von Martin Mühlfenzl, Ottobrunn

Nur wenige Monate vor der Kommunalwahl am 15. März wirbeln zwei Fraktionswechsel die Mehrheitsverhältnisse im Ottobrunner Gemeinderat durcheinander: Sebastian Lumpe hat die Fraktion von Grünen und ÖDP verlassen und wechselt wie Matthias Klebel, der bisher der CSU angehört hat, zur Bürgervereinigung Ottobrunn (BVO).

"Für uns ist das ein ganz wichtiges Signal vor der Wahl", sagt BVO-Fraktionssprecherin Erika Aulenbach über die zwei Neuzugänge. Damit stellt die Bürgervereinigung für die verbleibende Amtsperiode mit sechs Gemeinderäten die drittstärkste Fraktion nach der CSU (11) und den Sozialdemokraten (7). Der Fraktion aus Grünen und ÖDP gehören noch vier Gemeinderäte an.

Matthias Klebel begründet seinen Schritt mit seinem zerrütteten Verhältnis zu Bürgermeister Thomas Loderer (CSU). "Ich sage ausdrücklich, dass ich mit meiner ehemaligen Fraktion überhaupt keine Probleme habe oder gehabt habe. Ich habe ihr fast 18 Jahre lang als Gemeinderat angehört", so der Inhaber einer Firma für Garten- und Landschaftsbau.

"Mein großes Problem ist der Bürgermeister, der Ton, den er in Sitzungen anschlägt, und dass er immer wieder Entscheidungen durchdrückt." Als Beispiel nennt Klebel den umstrittenen Neubau des Kunstrasenplatzes, der eigentlich abgelehnt worden war, von Loderer aber stark forciert wurde. Bei der BVO sei er herzlich aufgenommen worden, sagt Klebel.

Überrascht von Lumpes Fraktionswechsel zur BVO zeigte sich die Fraktionssprecherin der Grünen, Doris Popp, die von Lumpe per E-Mail über seinen Schritt informiert worden sei. Zerwürfnisse innerhalb der Fraktionsgemeinschaft habe es nicht gegeben, sagt Popp. Lumpe, der einst Bürgermeisterkandidat der Grünen war, war nicht zu erreichen.

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Quelle:
SZ vom 27.11.2019 / müh
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