Süddeutsche Zeitung

Ottobrunn:Rauchmelder für den Wald

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Gymnasiasten überzeugen mit Geschäftsidee bei Schülerwettbewerb

Von Annika Bingger, Ottobrunn/Pullach

Ein Team des Gymnasiums Ottobrunn hat den digital ausgetragenen Landesentscheid des Wettbewerbs Business@school gewonnen. Mit dem von ihnen entwickelten Waldbrand-Warnsystem nehmen die Schüler nun am Bundesfinale teil.

Der Wettbewerb, an dem über 90 Schulen und insgesamt mehr als 1500 Schüler teilnehmen, ist eine Bildungsinitiative der Unternehmensberatung Boston Consulting Group (BCG). In Ottobrunn nehmen die Schüler im Rahmen eines P-Seminars teil. Zunächst wird den Schülern vor allem wirtschaftliches Praxiswissen verschiedener Unternehmer und Gründer der ganzen Welt nähergebracht. In der letzten Phase entwickeln die Teilnehmer eine eigene Geschäftsidee. Alexander Wolters, Laura und Lea Haug, Sophia Müller, Marc Rodig und Emanuel Schmitt konstruierten einen Rauchmelder zur Früherkennung von Waldbränden.

"Jeder kennt die Bilder der Brände in Kalifornien oder Australien. Aber auch in Deutschland steigt die Zahl der Waldbrände - das gewählte Thema ist also brandaktuell", erklärt Wolters. Der an einem Baum befestigte Rauchmelder mit dem Namen HTSPT (ausgesprochen "Hotspot") erkennt mittels dreier Sensoren schon vor Ausbruch des Feuers, dass sich ein Waldbrand entwickelt, und alarmiert den Waldbesitzer sowie die Feuerwehr. Das Interesse ist da: Eine Umfrage des Schülerteams unter Waldbesitzern und Forstvereinen ergab, dass 83 Prozent das gerät nutzen würden.

Auch das Gymnasium in Pullach nahm am Wettbewerb teil. Die Schüler traten mit einer App zur Indoor-Navigation in Märkten, Bahnhöfen und Museen an, schieden jedoch in der Hauptrunde des Regionalentscheids knapp aus. Auch in Pullach ist das Projekt Teil eines Seminars in der Oberstufe.

Die Corona-Pandemie stellte für die Teilnehmer an beide Schulen keine allzu große Herausforderung dar. "Am ersten Tag der Schulschließung fand unser Zwischentreffen mit unseren Betreuern und Lehrkräften dann einfach virtuell statt", sagt Wolters. Mit den Lehrkräften bestand durchgängig reger Kontakt. Sie unterstützen die Schüler bei den Zwischenpräsentationen und gaben Ratschläge und Feedback zu den jeweiligen Geschäftsideen. "Mir hat das gesamte Projekt extrem viel Spaß gemacht. Die einzelnen Phasen waren zwar ziemlich stressig, aber man nimmt sehr viel Wissen mit und man lernt fürs Leben", sagt Abiturient Jannes Dullweber aus Pullach.

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Quelle:
SZ vom 08.06.2020
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