Süddeutsche Zeitung

Oberschleißheim:Bodenfund mit Turboladung

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Werftverein übergibt restaurierten Flugmotor an Museum

Über Jahrzehnte hatte der Flugmotor unter der Erdoberfläche gelegen, war bei seiner Entdeckung naturgemäß in einem sehr schlechten, korrodierten Zustand. Jetzt glänzt er wieder, der flüssigkeitsgekühlte Zwölfzylinder-Motor mit Turboladung und Benzindirekteinspritzung - und ziert seit wenigen Tagen die Flugwerft Schleißheim des Deutschen Museums. Möglich gemacht hat dies der "Werftverein", der einst gegründet worden war, um die Instandsetzung der historischen Gebäude des Flugplatzes Oberschleißheim und deren Nutzung durch das Deutsche Museum zu erreichen. Seit 1992 unterstützt der Verein das Museum beim Bau oder der Restaurierung von Exponaten. Ein Beispiel für ein Bauprojekt ist der bereits in der Ausstellung befindliche Otto-Doppeldecker. Flieger diesen Typs wurden von der Münchner Firma "Flugmaschinenwerke Gustav Otto" gebaut und bildeten die Erstausstattung für die im Jahr 1912 aufgestellte Königlich-Bayerische Fliegertruppe, die in Oberschleißheim beheimatet war. Als neuestes Ergebnis einer Restauration wurde nun ein restaurierter Junkers Flugmotor Jumo 211 an das Deutsche Museum übergeben. Der Motor war, zusammen mit einem weiteren baugleichen Motor, ein Bodenfund. Beide Motoren wurden nach Übergabe vom Museum an den Werftverein komplett zerlegt und von der Königsbrunner Firma Pero AG gereinigt. Anschließend wurden die noch verwendungsfähigen Teile restauriert und, wo dies nicht mehr möglich war, durch Nachkäufe ergänzt. Mit dem Einsatz von circa 6000 freiwillig geleisteten Arbeitsstunden habe das Projekt erfolgreich abgeschlossen werden können, heißt es in einer Pressemitteilung des Werftvereins. Der in der Flugwerft Schleißheim gezeigte Jumo 211 war ursprünglich in einem Flugzeug Heinkel He 111 verbaut. Der zweite Motor wurde zwischenzeitlich vom Deutschen Museum an das Technikmuseum "Hugo Junkers" in Dessau als Leihgabe weiter gegeben.

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SZ vom 14.06.2016 / sz
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