Süddeutsche Zeitung

Neuried:Container für Geflüchtete nicht mehr nötig

Fast alle Ukrainer, die in Privathaushalten wohnten, sind woanders hingezogen.

Eigentlich hatte die Gemeinde Neuried vor, private Gastgeber zu entlasten: Mit dem Bau von Containern sollten Unterkünfte für aus der Ukraine geflüchtete Menschen geschaffen werden, die seit Monaten bei Neurieder Bürgern untergekommen sind. Einen Bedarf von 60 Plätzen hatte die Gemeinde ermittelt. Dem Bau der Container hatte der Gemeinderat zugestimmt, im Oktober sollten sie stehen. Jetzt ist das Vorhaben abgeblasen. Der Grund: "Es gibt keinen Bedarf mehr", sagte Bürgermeister Harald Zipfel (SPD).

Es sei ein "erstaunliche Entwicklung", die sich in den letzten Wochen vollzogen habe. Gemeindemitarbeiter gehen regelmäßig zu Besuch in die Familien und fragen nach, wie es den Betroffenen geht und was ihre Pläne sind. Dabei hat sich laut Zipfel gezeigt, dass ein großer Teil der Geflüchteten "entschwunden" sei, wie er es nennt. Derzeit gebe es nur noch fünf Personen, die eine Unterkunft suchten. Einige der Ukrainer seien tatsächlich in ihre Heimat zurückgekehrt, hat Zipfel erfahren, andere sind weitergezogen, hätten sich woanders in Deutschland oder auch im Ausland eine Bleibe gesucht. Jetzt hat der Bürgermeister ein ganz anderes Problem: Die Ausschreibung für die Container ist bereits gelaufen, nun muss er sie wieder aufheben, dass ist "nicht ganz einfach".

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SZ/jae
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