Süddeutsche Zeitung

Neubiberg:Traglufthalle öffnet am Montag

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Bedenken des Gutachters zum Brandschutz verzögern Termin

Von Martin Mühlfenzl, Neubiberg

Nach den erneuten Verzögerungen bei der bautechnischen Abnahme der Traglufthalle auf der Landebahn in Neubiberg können vermutlich am kommenden Montag die ersten Flüchtlinge die provisorische Unterkunft beziehen. Das ist aus Sicht von Jürgen Wowra, Chef des zuständigen Unternehmens Paranet, die gute Nachricht. Die Baufirma sah sich gezwungen, nach Kritik durch den Gutachter bei der Besichtigung der Halle am vergangenen Freitag zusätzliche Bodenplatten auf dem beschichteten Untergrund der Halle anzubringen. Diese Maßnahme kostet etwa 50 000 Euro, die Paranet zu tragen hat. Das ist für Wowra die schlechte Nachricht.

"Momentan arbeiten wir Tag und Nacht, damit wir bis Sonntag fertig werden und die Halle am Montagmorgen abgenommen werden kann", sagt der Paranet-Chef. "Aber es ist ärgerlich, dass ein so unbedeutender Punkt alles verzögert." Der TÜV Süd hatte angemahnt, das der Beton der Landebahn, auf der die Halle steht, im schlimmsten Fall Feuer fangen könnte; dann, das besagen die Ausführungen des Gutachters, würde sich die feuerfeste Beschichtung oben befinden und somit ihren Zweck nicht erfüllen. "Aber schon die Landebahn ist aus schwer brennbarem Material. Außerdem ist es ärgerlich, dass der Gutachter während der Bauphase diesen Punkt nicht angesprochen hat", sagt Wowra sichtlich genervt, schließlich hatte es bereits beim Bau der ersten Traglufthalle in Taufkirchen Verzögerungen gegeben, nachdem der TÜV Sicherheitsbedenken hatte.

Die Eröffnung der Halle am Montag wird von den Mitarbeitern im Landratsamt sehnlichst erwartet, wächst doch der Druck durch den Flüchtlingsstrom auf die Behörde immer weiter. Bis Ende des Jahres muss der Landkreis mindestens 3800 Flüchtlinge unterbringen. Seit der Bekanntgabe der neuesten Prognosen am Mittwoch könnten es aber auch deutlich mehr sein.

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Quelle:
SZ vom 21.08.2015
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