Süddeutsche Zeitung

Neubiberg:Sternchen aus dem Rathaus

Binnen-I, Gender-Sternchen, Doppelnennungen - alles Möglichkeiten, um eine Gruppe aus Männern und Frauen anzusprechen. Doch die vielen Möglichkeiten verursachen auch Verunsicherung. Daher hat die Gleichstellungsbeauftragte der Gemeinde Neubiberg nun einen Leitfaden für geschlechtergerechte, wertschätzende Sprache für alle Beschäftigten der Verwaltung entworfen. "Er soll der Orientierung dienen", sagt Marina Prüller. Auch vor dem Hintergrund, dass Ende vorigen Jahres die Entscheidung fiel, dass das dritte Geschlecht in das Personenstandsregister einzutragen ist, sei gerade bei den Mitarbeitern, die viel schreiben, immer wieder die Frage aufgekommen, wie eine Gruppe mit Mitgliedern verschiedenen Geschlechts schriftlich korrekt angesprochen wird. Der Leitfaden gibt den Verwaltungsmitarbeitern einige hilfreiche Tipps an die Hand. Darin heißt es etwa, dass es gut sei, das Geschlecht deutlich zu machen, weil so Eindeutigkeit hergestellt wird. Bei Briefen könne man etwa auf die Anrede wie Frau oder Herr verzichten, indem man den Vornamen und den Nachnamen nenne. Von Binnen-I, Klammer oder Schrägstrich rät die Gleichstellungsbeauftragte derweil ab. Vielmehr empfiehlt sie das Sternchen, etwa in Mitarbeiter*innen. Es adressiere "alle Personen und bringt ihnen Wertschätzung entgegen".

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Quelle:
SZ vom 15.10.2019 / dabo
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