Süddeutsche Zeitung

Meine Woche:Begegnung auf allen Ebenen

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Torsten Bader ist Mit-Gastgeber beim bayerisch-griechischen Fest

Von Irmengard Gnau, Aschheim

Seit 19 Jahren schon pflegt die politische Gemeinde Aschheim eine lebendige Partnerschaft mit dem griechischen Leros. Seither waren schon viele Aschheimer zu Besuch auf der Insel, die malerisch in der Südägäis liegt und zur Gruppe des Dodekanes gehört, ebenso sind schon einige Lerioten in die Landkreisgemeinde gereist. In diesen Tagen aber kommt besonderer Besuch: Zum ersten Mal sind auch die Geistlichen der griechischen Gemeinde, der orthodoxe Metropolit Paisios und der Bischof von Stratonikia Stefanos, zu Gast in Aschheim.

Beim jüngsten Besuch auf Leros im vergangenen Sommer sei man sehr gut ins Gespräch gekommen und habe sich angefreundet, sagt Torsten Bader (). Der evangelische Pfarrer der Gemeinde Aschheim-Feldkirchen und sein katholischer Kollege Konrad Eder hatten die Aschheimer Reisegruppe begleitet - und sind nun gemeinsam mit der Gemeinde und dem Partnerschaftskomittee Gastgeber. In der evangelischen Segenskirche soll an diesem Montagabend gemeinsam gefeiert werden, und zwar auf mehreren Ebenen: zunächst von 19 Uhr an mit einer ökumenischen Feier, anschließend dann mit einem bayerisch-griechischen Begegnungsfest. Den passenden geistlichen Rahmen für die multireligiöse Feier zu finden, war gar nicht so einfach, sagt Bader, doch man fand eine Lösung. Gemeinsam mit den Gästen aus Leros wird man eine orthodoxe Vesper feiern, an der mit Erzpriester Apostolos Malamoussis und Archimandrit Georgios Siomos aus München auch hohe Vertreter der griechisch-orthodoxen Metropolie in Deutschland mitwirken werden. Auf Seite der Gastgeber werden der katholische Weihbischof Rupert Graf zu Stolberg und der evangelische Dekan Peter Marinkovic die Vesper mitgestalten, außerdem singen der Chor der orthodoxen Gemeinde der Allerheiligenkirche und der katholische Kirchenchor.

Bader selbst wird sich eher als Moderator im Hintergrund halten. Auch für den 53-Jährigen ist die gemeinsame Feier mit den orthodoxen Kollegen eine neue Erfahrung - die er jedoch sehr schätzt, wie er sagt. Und sie ist durchaus auch ein erster Schritt zu einer gemeinsam gelebten Ökumene, meint Bader. "Ein katholischer Kollege hat mir als jungem Priester einmal den schönen Satz gesagt: Ökumene ist oft eine Frage der Theologie, aber noch mehr eine Frage der Chemie."

Als Zeichen, dass die stimmt zwischen den Partnergemeinden Aschheim und Leros und ihren Vertretern, soll das anschließende Fest mit Musik und mehr am Montagabend Gelegenheit bieten zu noch vielen weiteren bayerisch-griechischen Begegnungen.

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Quelle:
SZ vom 09.07.2018
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