Süddeutsche Zeitung

Linke:Unter dem Strich

Landkreiskandidaten hadern mit schwachem Resultat

Klar sei es schade, wenn man nicht reinkommt, sagt Robert Hamm, der Direktkandidat der Linken im nördlichen Landkreis, in einer ersten Reaktion auf das enttäuschende landesweite Ergebnis seiner Partei. Ein bisschen mehr als drei Prozent erreichten die Linken. "Aber wir müssen auch sehen, wo wir hergekommen sind - und wir haben dazu gewonnen", sagt der Informatikstudent in Garching. Er habe sehr viel positive Rückmeldungen im Wahlkampf bekommen: "Wir müssen diesen Trend verfestigen und uns auch kommunal noch besser verankern." Denn es brauche auch in Bayern linke Politik: "Eigentlich kann ich nicht verstehen, wenn man uns nicht wählt", sagt Hamm, der knapp drei Prozent der Erststimmen im nördlichen Landkreis auf sich vereinen konnte.

Katzenjammer auch beim Direktkandidaten der Linken für den Süden, Bernhard Baudler. Der Gewerkschaftssekretär aus Schäftlarn beklagt "die undemokratische Fünf-Prozent-Hürde" und findet es "sehr schade", dass es seiner Partei nicht gelungen ist, diese zu überqueren. "Auch wenn wir unseren Stimmenanteil deutlich erhöht haben, war das Ziel doch ganz klar, in den Landtag einzuziehen. Das haben wir nicht geschafft." Etwa ein Prozent hat die Linke bayernweit zugelegt. Das kann Baudler nicht zufrieden stellen, er bezeichnet das Wahlergebnis insgesamt als sehr enttäuschend: "CSU und AfD stehen gemeinsam bei ungefähr 48 Prozent, das ist so viel wie die CSU 2013 alleine hatte. Wir erleben also einen Ruck nach Rechtsaußen." Baudler erreichte schließlich etwas mehr als zwei Prozent der Erststimmen im südlichen Landkreis.

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Quelle:
SZ vom 15.10.2018 / müh, stga
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