Süddeutsche Zeitung

Landtagswahl 2023:93 Prozent für Florian Schardt

Die SPD München-Land nominiert den Kreisvorsitzenden für die Direktkandidatur im Stimmkreis München-Land Nord bei der Landtagswahl im Herbst 2023.

Von Martin Mühlfenzl, Ismaning

Florian Schardt startet seinen Wahlkampf mit einem Frontalangriff auf die Staatsregierung, noch ehe ihn die Genossinnen und Genossen zu ihrem Direktkandidaten im Stimmkreis München-Land Nord für die Landtagswahl im Herbst 2023 wählen. "Substanz statt Show", wolle er bieten, ruft der Ottobrunner Schardt den Delegierten im Bürgersaal in Ismaning zu - und "Mut statt Meinungsgetriebenheit". Die Sozialdemokaten nehmen das Angebot des 40-jährigen Kreisvorsitzenden an und wählen ihn am Sonntagvormittag mit großer Mehrheit zu ihrem Direktkandidaten: Schardt erhält 93 Prozent der abgegeben Stimmen.

"Wir werden einander brauchen", sagt Schardt nach seiner Wahl und widerspricht zudem Ismanings Bürgermeister Alexander Greulich, der die Genossen zuvor aufgefordert hat, ein "kommunistisches Wahlergebnis" herbeizuführen; er sei kein Freund von solchen Voten, sagt Schardt. "Da ist genau das Ergebnis, das ich mir gewünscht habe."

Zuvor hat er mit der Koalition aus CSU und Freien Wählern abgerechnet. Er ging vor allem mit deren Energiepolitik hart ins Gericht, etwa dem anhaltenden Widerstand gegen Stromtrassen aus dem Norden der Republik nach Bayern. "Wir brauchen den Strom aus dem Norden", sagte Schardt. Vor allem wolle er als Abgeordneter die Kommunen stärken, auch und gerade im Großraum München; Wohnungsbau müsse forciert werden, auch bei der Bildung solle mehr Pragmatismus herrschen. Schardt, der die SPD-Fraktion im Kreistag führt, will Peter Paul Gantzer nachfolgen, dem letzten SPD-Abgeordneten aus dem Stimmkreis Nord, der 2018 auf eine erneute Kandidatur verzichtet hat.

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