Süddeutsche Zeitung

Landkreis München:Baby fast zu Tode geschüttelt

Der Vater eines knapp zwei Monate alten Babys steht im Verdacht, sein Kind so stark geschüttelt zu haben, dass es nun in Lebensgefahr schwebt. Vor zwei Tagen erließ ein Ermittlungsrichter auf Antrag der Staatsanwaltschaft München I Haftbefehl wegen versuchten Totschlags, wie die Polizei am Mittwoch mitteilte.

Der Kindernotarzt brachte das kleine Mädchen am Dienstagmorgen vor einer Woche in die Haunersche Kinderklinik. Ob beide Eltern anwesend waren oder nur der Vater den Arzt gerufen hatte, ließ die Polizei offen. Das Baby war bereits bewusstlos. Es schwebte in akuter Lebensgefahr wegen eines Hirnödems. Nach Notoperation und weiteren Untersuchungen konnten die Ärzte ein Schütteltrauma nicht mehr ausschließen und verständigten am Wochenende die Polizei. Am Montag wurde der Vater des Kindes festgenommen.

Polizei nennt keine weiteren Details

Die Familie wohnt in Sauerlach. Zu familiären Details und zu den Umständen, die zu den Verletzungen des Säuglings geführt haben, wollte sich die Polizei am Mittwoch aber nicht äußern. Zwei Wochen zuvor war das Kind schon im Harlachinger Krankenhaus behandelt worden - auch dazu gab die Polizei aber keine Auskunft.

Fest steht, dass das kleine Mädchen heftig geschüttelt worden war. Das ergab eine erste Bewertung durch das rechtsmedizinische Institut der Ludwig-Maximilians-Universität. Die Eltern wurden am Montag als Zeugen vernommen. Dabei ergab sich ein Tatverdacht gegen den 22-jährigen arbeitslosen Vater. Die Ermittlungen der Mordkommission dauern an. Das Baby liegt weiter auf der Intensivstation. Ob das Kind überlebt und ob es dann bleibende Behinderungen davontragen wird, ist offen.

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Quelle:
SZ vom 11.12.2014 / bm
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