Süddeutsche Zeitung

Landkreis München:10 700 Stunden im Einsatz

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Landrat Göbel nennt Zahlen zur Corona-Krise

Von Stefan Galler, Landkreis

Der aktuelle Corona-Hotspot in Gilching im Landkreis Starnberg hat auch Auswirkungen auf das Infektionsgeschehen im Landkreis München: Wie Landrat Christoph Göbel (CSU) in einer Online-Presserunde bekannt gab, wohnen drei der mehr als 40 infizierten Angestellten einer Gilchinger Cateringfirma auf Landkreisgebiet. Nun gehe alles seinen gewohnten Gang, so Göbel: "Die Betroffenen sind in Quarantäne, wir werden jetzt Kontaktpersonen ermitteln und diese einer Testung zuführen." Geschäftsbeziehungen in den Landkreis München habe der Caterer nicht unterhalten, so Göbel: "Im Gegensatz zur Landeshauptstadt, gibt es bei uns keine Kunden dieser Firma."

Zusätzlich zu den drei genannten Fällen ist seit Montag eine weitere Person positiv auf Covid-19 getestet worden, damit gibt es im Landkreis aktuell zwölf aktive Infektionsfälle. Darunter seien zwei Asylbewerber, die in entsprechenden Einrichtungen untergebracht sind. 17 identifizierte Kontaktpersonen der beiden seien bereits in Quarantäne.

Noch nicht umfänglich geklärt ist, wie der von der Bayerischen Staatsregierung verfügte kostenlose Corona-Test für alle Bürger auf Landkreisebene umgesetzt wird. "Wir wissen noch nicht, wie das mit der Vergütung laufen soll, dabei wäre das für die Ärzte und das Landratsamt sehr interessant", sagte Gerhard Schmid, Leiter des Referats Gesundheit und Senioren im Landratsamt München. So sei nicht klar, ob Kassenpatienten die Tests erst nach der Bezahlung ihrer 30-Euro-Quartalsgebühr absolvieren dürfen und wie Privatpatienten ihre Kosten vom Staat erstattet bekommen. Der Landkreis wolle jedenfalls seine Testzentren trotz der Aufhebung des Katastrophenfalls nicht auflösen, "um bei einem erneuten Ausbruch nicht wieder in den Reaktionsmodus zu geraten", sagte Landrat Göbel. Ob die Testzentren in den Kommunen dann auch für die kostenlosen Tests zur Verfügung stehen, müsse erst noch geklärt werden.

Unterdessen präsentierte Göbel noch einige Zahlen, die den enormen Aufwand zur Bekämpfung der ersten Corona-Welle unterstreichen: So habe das Landratsamt unter anderem 260 000 Einmalhandschuhe und 10 000 Liter Händedesinfektionsmittel ausgegeben. Der Arbeitsaufwand betrug bei der Führungsgruppe Katastrophenschutz 1450 Stunden und bei der Verteilstationen für Schutzausrüstung insgesamt 10 700 Stunden.

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Quelle:
SZ vom 01.07.2020
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