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Kommunalwahl in Aying:Lehrerin kandidiert als Unabhängige

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Carla Spindler ist als Bürgermeisterkandidatin nominiert. Nun braucht sie noch 120 Unterstützerunterschriften.

Die Ayinger haben im März 2020 die Qual der Wahl. Mit der Lehrerin Carla Spindler aus Großhelfendorf stehen dann aller Voraussicht fünf Kandidaten für den Bürgermeisterposten zur Wahl. Die 49-Jährige wurde am Montag bei einer Aufstellungsversammlung in der "Osteria Italiana" in Peiß einstimmig als Unabhängige zur Kandidatin gekürt. Sie sieht genau darin ihre Stärke, keiner Gruppierung oder Partei verpflichtet zu sein. Sie wolle versuchen, "mit allen ins Gespräch zu kommen", sagte sie am Dienstag, und Vertreterin aller sein. "Das ist auf jeden Fall besser."

Spindlers Kandidatur sticht auf jeden Fall dadurch heraus, dass sie ohne organisatorische Unterstützung ins Rennen gehen will. Im Dezember kann die Lehrerin, die an der Grund- und Mittelschule in Höhenkirchen tätig ist, nun ihren Wahlvorschlag im Rathaus einreichen. Wenn sie im Anschluss 120 Unterstützerunterschriften sammelt, steht am 15. März ihr Name auf dem Wahlzettel. Spindler ist zuversichtlich, genügend Unterstützer zu finden und setzt darauf, dass man sie im Ort gut kennt. 41 Gäste folgten ihrer Einladung zur Aufstellungsversammlung, von denen sich 27 in eine Liste eintrugen, die sämtlich für Spindlers Kandidatur votierten.

Bekannt ist die ambitionierte 49-Jährige durch ihr Engagement in der Bürgerinitiative, die einen erfolgreichen Bürgerentscheid gegen die Ansiedlung eines Unternehmens organisierte, das im Bereich Wasserstoff-Technologie tätig ist. Spindler ist in Höhenkirchen geboren und lebt seit 22 Jahren in Aying, wo sie ehrenamtlich als Elternbeirätin sowie in der Gemeindebücherei aktiv war beziehungsweise ist. Sie organisierte dieses Jahr die Stadtradel-Aktion in der Gemeinde. Ihre politischen Schwerpunkte sieht sie im Sozialen, in der Wohnungs- und Verkehrspolitik. Sie will sich für alternative Energieträger stark machen und auch das Gewerbe am Ort stärken. Der Bürgerentscheid dürfe nicht so interpretiert werden, dass sie strikt gegen mehr Gewerbe sei, sagt sie. Entscheidend sei, wo Betriebe angesiedelt würden und welche Betriebe. Es fehle nicht an Gewerbegebieten in Aying. Sie begrüße ausdrücklich, dass für eine Schreinerei und einen Installationsbetrieb ein Platz gefunden worden sei. Dies sei sinnvoll und nicht die Ansiedlung eines Wasserstoff-Betriebs, von dem man nicht wisse, wo das hinführe.

Spindler ist verheiratet, Mutter von drei Töchtern, von denen eine gestorben ist. Sie konkurriert im März 2020 mit Peter Wagner (CSU), Erich Leiter (SPD), Christine Squarra (Grüne) und Hermann Oswald (PWH) um die Nachfolge von Bürgermeister Johann Eichler. Bei Oswald steht die Nominierung noch aus.

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Quelle:
SZ vom 16.10.2019 / belo
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