Süddeutsche Zeitung

Knochenmarkspende:Aktiv gegen Leukämie

Myles Barczaitis organisiert Typisierung an Bundeswehr-Uni in Neubiberg

Myles Barczaitis hat es in der eigenen Familie erlebt. Dieses Gefühl der Ohnmacht, wenn die Diagnose Leukämie gestellt wird. In seinem Fall war es seine Nichte, die mit Blutkrebs zur Welt kam und schnell Bluttransfusionen brauchte - aber die Verwandten kamen als Spender nicht in Frage. Der Nichte geht es inzwischen wieder gut, sie hat einen geeigneten Spender von Stammzellen über die Datenbank der DKMS (Deutsche Knochenmarkspenderkartei) gefunden. Das war der Anlass für den Maschinenbaustudenten an der Universität der Bundeswehr in Neubiberg, sich bei der DKMS zu engagieren.

Der Leutnant hat für Donnerstag, 18. Oktober, eine Typisierungs-Aktion an der Bundeswehruni organisiert. In Gesprächen hat er oft gehört, dass Menschen sich typisieren lassen würden, "die Möglichkeit dazu hätte sich aber noch nie ergeben". So kam er auf die Idee, die DKMS an die Bundeswehruni zu bringen, "damit alle Studierenden sowie auch die Angestellten der Universität die Gelegenheit bekommen, zu potenziellen Lebensrettern zu werden". Der Abstrich an der Wangeninnenseite dauere nur wenige Minuten, heißt es in einer Pressemitteilung der Bundeswehr-Universität. Lasse man sich in eine Kartei aufnehmen, stehe man als möglicher Spender zur Verfügung. In den meisten Fällen würden für eine Spende nur Stammzellen aus der Blutbahn entnommen, lediglich in 20 Prozent der Fälle sei eine Knochenmarkspende notwendig. Auch Geldspenden sind gefragt, da jede Typisierung 35 Euro kostet. Ein bekanntes Beispiel für die erfolgreiche Hilfe durch die DKMS ist die inzwischen 15 Jahre alte Aschheimerin Rinah, deren Spenderin in den USA gefunden wurde.

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Quelle:
SZ vom 17.10.2018 / pa
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