Süddeutsche Zeitung

Kirchheim:Der Wanderzirkus ist bald vorbei

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Im neuen Rathaus entsteht ein Sitzungssaal zur dauerhaften Nutzung. Das Projekt kostet 40 Millionen Euro

Von Anna Maria Salmen, Kirchheim

Den Personalausweis erneuern, einen Bauantrag stellen, sich über eine Baumfällung informieren - in den meisten Kommunen kann man all diese Erledigungen bequem im Rathaus erledigen und muss höchstens das Stockwerk wechseln. In Kirchheim ist das aktuell noch nicht möglich: Die Gemeindeverwaltung ist auf insgesamt sechs Standorte verteilt. Wer also nach dem Erneuern des Ausweises im Gebäude an der Münchner Straße noch ein Anliegen zum Thema Bauen hat, der muss quer durch Kirchheim in den Ortsteil Heimstetten fahren, wo die Bauabteilung ihren Sitz hat. Das soll sich ändern: In rund zweieinhalb Jahren sollen die Mitarbeiter der Gemeindeverwaltung das neue Rathaus beziehen, für das am nun der symbolische erste Spatenstich erfolgte.

"Endlich können wir alles unter einem Dach zusammenführen", sagte Kirchheims Bürgermeister Maximilian Böltl (CSU) am Donnerstagnachmittag. "Vorbei ist die Zeit der langen Wege und der viel zu kleinen Büros." 113 Mitarbeiter sollen im neuen Rathaus in 70 Büros Platz finden, zudem entstehen mehrere Besprechungs- und Tagungsräume. Auch der "Wanderzirkus", wie Böltl die Suche nach Räumlichkeiten für Gemeinderatssitzungen nannte, wird der Vergangenheit angehören: Während das Gremium derzeit mal im Pfarrsaal, mal in der Aula des Gymnasiums oder in der Mensa der Grund- und Mittelschule tagt, erhält es im neuen Gebäude einen modernen Sitzungssaal. "Das Rathaus wird die Mitte unserer Gemeinde sein", sagte Böltl. Denn das Bauwerk entsteht an der Nahtstelle zwischen den Ortsteilen Kirchheim und Heimstetten, die durch das Infrastrukturprojekt Kirchheim 2030 zusammenwachsen sollen. Der Ortspark, der zur Landesgartenschau 2024 gebaut wird, soll ebenfalls an das neue Rathaus angrenzen.

40 Millionen Euro soll der Bau laut Verwaltung kosten; der Einzug ist für Herbst 2023 vorgesehen. Was mit dem alten Gebäude passieren wird, ist unklar: Denkbar sei eine Nutzung durch die Tafel oder das Kleidercafé.

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Quelle:
SZ vom 30.07.2021
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