Süddeutsche Zeitung

Infrastruktur in Aschheim:Mit dem Rad zum Baden

Lesezeit: 1 min

Nach Kirchheim will auch Aschheim die Verbindung zum Heimstettener See zur Fahrradstraße erklären

Von Irmengard Gnau, Aschheim

Die Gemeinde Aschheim will fahrradfreundlicher werden. Im vergangenen Herbst haben die Gemeinderäte gemeinsam beschlossen, sich für die Aufnahme in den Kreis der "fahrradfreundlichen Kommunen" zu bewerben, zu dem aus dem Landkreis bereits Ismaning, Garching, Ober- und Unterschleißheim, Kirchheim, Oberhaching, Planegg und Gräfelfing zählen. Um die Aschheimer Straßen und Wege für die Aufnahmebefahrungen vorzubereiten und mehr Menschen das Radfahren schmackhaft zu machen, will die Gemeinde nun ein Radverkehrskonzept erstellen. Außerdem soll die Seestraße zu einer Fahrradstraße werden.

Die Initiative für diese Aktionen kam von SPD und Grünen. Ihre Vertreter mussten allerdings heftig argumentieren, um für ihren gemeinsamen Antrag im Gemeinderat eine - knappe - Mehrheit zu finden. Insbesondere bei der CSU-Fraktion und den Freien Wählern sahen viele nicht den Sinn und Nutzen oder auch die Notwendigkeit, den Radverkehr in Aschheim nachhaltig zu stärken. Einigen konnte man sich am Ende darauf, dass die Seestraße, die von Feldkirchen über Aschheim bis zum Heimstettener See führt, sich gut für die Ausweisung als Fahrradstraße eigne, ohne dass dabei Autos und Motorräder ausgeschlossen werden sollen. Sie wird insbesondere im Sommer von vielen Freizeitsuchenden genutzt, auf Kirchheimer Flur ist sie bereits Fahrradstraße. Nachdem diesem Beispiel folgt, solle die Gemeinde auch in Feldkirchen darauf hinwirken, dass die Nachbarkommune für ihren Abschnitt ebenfalls nachzieht, regte Ingrid Lenz-Aktaş (SPD) an.

Außerdem plädierte eine knappe Mehrheit der Vertreter im Gremium dafür, dass die Verwaltung Vorschläge erarbeiten soll, wie die Situation für Fahrradfahrer im Gemeindegebiet, vor allem im Bereich zwischen dem Kreisverkehr an der Erdinger Straße im Osten und der Münchner Stadtgrenze im Süden, angenehmer und sicherer gestaltet werden kann, sei es durch zusätzliche Fahrradstreifen auf der Straße, neue Radwege oder Geschwindigkeitsbeschränkungen für den motorisierten Verkehr.

Walter Wiedenhofer von den Grünen verwies darauf, dass Radler oftmals keine eigenen Streifen haben, sondern lediglich auf dem Fußweg geduldet seien. So ist die Situation aktuell beispielsweise in der Eichendorffstraße. Da dort die Realschule und der Tennisklub - und bald auch das neue Gymnasium - stehen, forderte er, zumindest abschnittsweise Tempo 30 vorzuschreiben. Der Vorschlag fand keine Mehrheit, zumal die Straße außerhalb der geschlossenen Ortschaft und damit nicht im Entscheidungsbereich der Gemeinde liegt. Auch die Widmung der Rat-Kaffl-Straße zu einer Fahrradstraße wurde mehrheitlich abgelehnt.

Bestens informiert mit SZ Plus – 4 Wochen kostenlos zur Probe lesen. Jetzt bestellen unter: www.sz.de/szplus-testen

URL:
www.sz.de/1.5284312
Copyright:
Süddeutsche Zeitung Digitale Medien GmbH / Süddeutsche Zeitung GmbH
Quelle:
SZ vom 05.05.2021
Jegliche Veröffentlichung und nicht-private Nutzung exklusiv über Süddeutsche Zeitung Content. Bitte senden Sie Ihre Nutzungsanfrage an syndication@sueddeutsche.de.