Süddeutsche Zeitung

Höhenkirchen-Siegertsbrunn:Zelte im Außenbereich

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Pfadfinder wollen sich in Höhenkirchen-Siegertsbrunn ansiedeln

Von Bernhard Lohr, Höhenkirchen-Siegertsbrunn

Wachsen durch dienen: Das ist eine zentrale Losung bei den Royal Rangers. Das geht schon früh los, bei den Jüngsten mit acht Jahren vielleicht, die spielerisch und mit Spaß die Natur erfahren und kennen lernen sollen. Und es endet bei den 15- bis 17-Jährigen, die dann als Ranger größere Verantwortung übernehmen und eventuell auch Hilfsprojekte begleiten, bei denen Menschen auch im Ausland unterstützt werden. Lange konnten die Pfadfinder vom Stamm 58 der Royal Rangers auf einem Areal in Brunnthal ihre Erfahrungen fürs Leben machen. Künftig sind sie wohl in Höhenkirchen-Siegertsbrunn daheim.

Grund für den Umzug waren die als Lager genutzten Schiffscontainer, die die Pfadfinder auf dem Areal an der Blumenstraße Ecke Hachinger Weg als Lagerraum aufgestellt hatten. Das Landratsamt pochte irgendwann auf eine Baugenehmigung für die Container. Und als sich die Rangers schon darauf einstellten, dafür Kosten auf sich zu nehmen, bremste Bürgermeister Stefan Kern (CSU) sie ein, weil die Fläche auch als wertvoller Baugrund bald benötigt werden dürfte. Thomas Brandner sagt, man sei im Guten auseinandergegangen. Er habe dann in den Nachbargemeinden angefragt. Und Höhenkirchen-Siegertsbrunn habe sich zuerst gemeldet.

Weil die Zeit drängte, nahm der Stamm Mayers Angebot an, bereits provisorisch dort sesshaft zu werden. So baute man auf dem Gelände des Erlebnis-Campus der Pony-Akademie ein Zelt auf, in dem Freitagabend jede Woche auch schon Treffen des Stamms stattfinden, der einer internationalen christlichen Pfadfindergemeinschaft angehört. Damit sich die Pfadfinder dauerhaft ansiedeln können, müssten aber Bauwagen und besagte Container aufgestellt werden. Doch die sind jetzt wieder das Problem. Denn das Gelände der Pony-Akademie liegt in der Harthauser Straße in Siegertsbrunn im Außenbereich und ist als geplantes Biotop im Flächennutzungsplan eingezeichnet. Feste Bauten, und als solche würden Container womöglich gelten, sind nicht möglich. Nach Einschätzung der Rathausverwaltung müsste der Flächennutzungsplan geändert werden. Und das erscheint vielen in Rathaus und Gemeinderat als übertrieben. Bürgermeisterin Mayer begrüßte jedenfalls, dass die Pfadfinder kommen wollen. Auch bei der Pony-Akademie sei man aufgeschlossen, sagte Mayer. Letztens zogen die Pfadfinder schon beim St.-Martins-Zug der Pony-Akademie mit, wie Brandner sagt. Die Akademie ist eine Einrichtung, die über Pferde inklusiv arbeitet.

Im Bauausschuss zeigte sich schließlich eine breite Unterstützung für das Anliegen der Pfadfinder. Andrea Hanisch (CSU) schlug aber vor auszuloten, ob diese auf dem fraglichen Gelände nicht mit Zelten und beweglichen Bauwagen auskommen könnten. Anita Reiprich (SPD) sagte, die Rangers seien Mitglied im Kreisjugendring, was für sie als Garant für qualitätvolle Arbeit ansehe. Peter Guggenberger (CSU) schlug noch vor, den Pfadfindern Lagermöglichkeiten am Ort anzubieten. Das könnte die Container überflüssig machen.

Auf diesem Weg will man nun weitergehen. Bürgermeisterin Mayer kann sich vorstellen, etwa in einem ehemaligen Bunker Platz zu finden. Auch ein Stadelgebäude auf dem Gelände der Pony-Akademie könnte weiterhelfen. Eine feste Bleibe in Höhenkirchen-Siegertsbrunn wäre jedenfalls perfekt: "Es wäre super, wenn das gehen würde", sagt Brandner.Der Stamm Südost trifft sich jeden Freitag von 17 bis 19 Uhr in der Harthauser Str. 40 in Höhenkirchen-Siegertsbrunn.

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Quelle:
SZ vom 03.12.2018
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