Höhenkirchen-Siegertsbrunn: Vorfahrt für Radler

Gemeinde schafft Parkplätze vor der Schule ab

Die Gemeinde Höhenkirchen-Siegertsbrunn will fahrradfreundlicher werden. Der Bauausschuss hat in seiner Sitzung am Donnerstagabend einstimmig grünes Licht für die Einrichtung von Fahrradstreifen an der Brunnthaler Straße gegeben - obwohl oder gerade weil dadurch viel genutzte Parkplätze am Straßenrand wegfallen werden. Die Streifen wären "wirklich eine Erleichterung", sagte die Zweite Bürgermeisterin Mindy Konwitschny (SPD). Bisher müssen Fahrradfahrer parkende Autos umfahren.

Ursprünglich hatte die Grünen-Kreistagsfraktion die Umgestaltung der Kreisstraße M 10 innerorts beantragt. Auf Höhenkirchner Gemeindegebiet hat das vor allem Folgen für den Verkehr rund um die Erich-Kästner-Grund- und Mittelschule. In beiden Richtungen haben Radfahrer dann innerhalb der gestrichelten Linien Vorrang. Autos dürfen nur über die Flächen fahren, wenn kein Radfahrer sie nutzt. Parken wird nur mehr für die Dauer von drei Minuten erlaubt sein. Was für die einen gut sei, werde zum Problem für die anderen, merkte Andrea Hanisch (CSU) an.

Sie sieht Konfliktpotenzial in Hinblick auf die Mütter, die ihre Kinder mit dem Auto zur Schule oder zum Sport bringen. Auch ihr Parteikollege Peter Guggenberger meinte, dass Kinder von drei Jahren nicht einfach an der Straße abgesetzt werden könnten. Man müsse sich der Verantwortung stellen und überlegen, wo man neue Parkplätze anbieten könnte. Bürgermeisterin Ursula Mayer (CSU) stimmte zu, über Ausweichmöglichkeiten solle gesprochen werden. Die Dritte Bürgermeisterin Luitgart Dittmann-Chylla (Grüne) betonte, dass das Landratsamt die Kosten für die Fahrradstreifen übernehmen werde. "Das wird im ganzen Landkreis angegangen", sagte sie. Man müsse das Fahrradfahren verstärken und vereinfachen. Es könne nicht die Zukunft sein, "dass Fahrradfahrer den Autofahrern unterlegen sind".