Süddeutsche Zeitung

Höhenkirchen-Siegertsbrunn:Orte der Reformation

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Zwei Gemeinden benennen Plätze nach Martin Luther

Von areu, Höhenkirchen-Siegertsbrunn

Genau 500 Jahre nachdem Luther seine 95 Thesen gegen den Ablass veröffentlichte, ist der neue Martin-Luther-Platz in Höhenkirchen eingeweiht worden. Im Zuge der Neugestaltung des Platzes vor der evangelischen Kreuz-Christi-Kirche anlässlich des Jubiläums der Reformation wurden Stelen aus Edelstahl aufgestellt, in denen die vier Grundsätze "Allein durch Gnade", "Allein durch Glauben", "Allein durch Christus" und "Allein durch die Schrift" eingelassen sind.

Die Regionalbischöfin Susanne Breit-Keßler sprach während des Gottesdienstes am Dienstag die Festpredigt. Pastoralreferent Martin Soos von der katholischen Nachbargemeinde und Höhenkirchens Pfarrer Thomas Lotz wirkten ebenfalls an der feierlichen Einweihung mit. Auch Landrat Christoph Göbel (CSU) und Bürgermeisterin Ursula Mayer (CSU) kamen zur feierlichen Einweihung. Nach dem Gottesdienst und dem Festakt waren die Gläubigen zu einem kleinen Empfang in den Räumen der Gemeinde geladen, wo es selbstgebackene Luther-Kekse und ein spezielles "Reformator"-Bier gab. Das hatte Höhenkirchens Kirchengemeinde extra bei einer Brauerei im Nachbarort Aying in Auftrag gegeben.

Die Gemeinde Höhenkirchen-Siegertsbrunn hat sich nach einstimmigem Beschluss des Gemeinderats an der Neugestaltung des Platzes beteiligt, um den Ortskern aufzuwerten. Seit 1. November haben Kirche und Gemeindezentrum die neue Adresse Martin-Luther-Platz 1.

Auch in Garching heißt das Kirchengrundstück nun Martin-Luther-Platz. Pfarrerin Kathrin Frowein begrüßt diese Ehrung Luthers. "Er war nicht nur ein großer Reformator, sondern auch ein bedeutender Mitschöpfer der deutschen Sprache und Initiator eines modernen Schulsystems", sagte sie. In Garching wurde der Platz bereits am Sonntag offiziell durch Bürgermeister Dietmar Gruchmann (SPD) umbenannt.

Allerdings war der Stadtrat in Garching nicht von Anfang an von dem Vorschlag überzeugt. Im vergangenen Dezember konnte die evangelische Kirchengemeinde für ihrem Antrag zunächst keine Mehrheit gewinnen, unter anderem wegen der Sicherheitsbedenken einiger Stadträte. So wurde die Befürchtung geäußert, dass die Feuerwehr im Notfall Probleme hätte, den neuen Martin-Luther-Platz zu finden, der bisher die Adresse Niels-Bohr-Straße 1, 3 und 5 hatte.

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Quelle:
SZ vom 02.11.2017
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