Süddeutsche Zeitung

Höhenkirchen-Siegertsbrunn:Ein Holzhaus für Flüchtlinge

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Gemeinderäte in Höhenkirchen-Siegertsbrunn billigen Bauantrag der Feel Home KG

Von Sabine Oberpriller, Höhenkirchen-Siegertsbrunn

Seit einem Jahr wohnen einige Flüchtlinge in Höhenkirchen-Siegertsbrunn in Wohnwagen, weil keine Unterkunft für sie gefunden werden konnte. Am Donnerstag hat nun der Bauausschuss des Gemeinderates einem Antrag des Unternehmens Feel Home KG zugestimmt. Die Firma will von gesetzlichen Erleichterungen profitieren und auf Gemeindegebiet fünf Gebäude errichten, die insgesamt 160 Personen beherbergen können. Die Besonderheit: Das Unternehmen verwendet für die Gebäude eine Holzbauweise, die zugleich vergleichsweise preiswert sein soll.

Zudem besteht die Möglichkeit, die Häuser vollständig zurückzubauen, wenn nach zehn Jahren die Nutzungsfrist abläuft. Die Gemeinde kann die Fläche somit später wieder für die eigentliche Bestimmung verwenden und an Gewerbe verpachten. Gebaut werden soll an der Ottobrunner Straße, in einem Gebiet, das eigentlich für gewerbliche Nutzung vorgesehen ist. Aufgrund des akuten Wohnbedarfs sind die gesetzlichen Rahmenbedingungen für die Bauvorschriften für solche Projekte aber gelockert worden.

Der Bauausschuss lobte die Aufteilung der Räumlichkeiten in den Gebäuden, die den Bewohnern das notwendige Maß an Privatsphäre zugestehen. Kritischer wurde die Umsetzung der Fenster und des Daches gesehen, das keinen Überstand hat. Die Fenster wirkten auf den Plänen vergleichsweise klein, monierte Priska Weber (SPD). Parteigenossin Mindy Konwitschny fragte nach, ob man die Firma noch einmal auf die Einhaltung der Anforderungen an Flüchtlingsunterbringungen hinweisen solle. Sie verwies darauf, dass andere Gemeinden gerade an diesem Punkt Schwierigkeiten hätten.

Klaus Rieger vom Bauamt betonte, dass die Gemeinde die Fläche verpachte und keinen Einfluss auf die genaue Ausgestaltung der Häuser habe. Die Vorschriften, die die Verpachtung beträfen, habe das Unternehmen eingehalten. Bei Feel Home heißt es, der Bau der Unterkünfte werde dieses Jahr nicht mehr beginnen. Die Bewohner der Wohnwagensiedlung werden diesen Winter also noch durchhalten müssen.

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Quelle:
SZ vom 28.11.2015
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