Süddeutsche Zeitung

Haar:Lernen und lernen lassen

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Die neue Volkshochschulleiterin Nicole Leber will sich selbst ständig weiterbilden

Von Bernhard Lohr, Haar

In Haar hat sich zum Jahreswechsel ganz leise Alfred Pfeuffer verabschiedet, der über Jahrzehnte die Volkshochschule geprägt hat. Er gab dort 1977 seine ersten Kurse und war stellvertretender Geschäftsführer, bevor er 2001 die Regie vollends übernahm. Seine Nachfolge trat zum 1. Januar Nicole Leber an, die zuletzt sechs Jahre als Geschäftsführerin der Akademie des Bayerischen Lehrer- und Lehrerinnenverbands (BLLV) in der Fortbildung für Pädagogen tätig war.

Damit wechselt die 46-Jährige vom Bavariaring an der Münchner Theresienwiese raus nach Haar, wo die Gemeinde vor einigen Jahren ein repräsentatives Bildungszentrum errichtet hat. Die Entscheidung begründet Leber mit der "spannenden" Aufgabe, eine große, "breit aufgestellte" Volkshochschule zu leiten, mit der man ganz unterschiedliche Menschen erreichen könne. Bildung sei entscheidend für die Innovationsfähigkeit einer Gesellschaft, sagt sie, und auch der Schlüssel zur Gerechtigkeit. Besonders interessant findet Leber, dass die VHS Haar auch in die Schulen hineinwirkt. Sie ist seit Jahren über die Nachmittagsbetreuung und Bildungsangebote im schulischen Bereich engagiert.

Leber streicht die gesellschaftliche Bedeutung der Erwachsenenbildung heraus und betont dabei gerne, dass für sie selbst die Maxime vom ewigen Lernen gilt. Eben erst habe sie eine Coach-Ausbildung absolviert, sagt sie. "Ich lerne gerne noch dazu." Entsprechend gehe sie an die neue Aufgabe in Haar heran. Leber hat zwei Kinder und lebt mit ihrer Familie in München. Von dort pendelt sie mittlerweile zu ihrem neuen Arbeitsplatz. Sie ist nach eigener Aussage ein weltoffener Mensch, kennt Spanien und Frankreich recht gut und lebte auch eine Zeit in Griechenland. Die offizielle Stabübergabe von Alfred Pfeuffer an Nicole Leber soll Ende Januar stattfinden, und dann soll auch Pfeuffers Wirken gewürdigt werden. Unter seiner Ägide entwickelte sich die VHS weiter und baute ihr Kursangebot aus. Heute zählt sie etwa 18 000 Einschreibungen pro Semester, Schülerangebote nicht mitgezählt.

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Quelle:
SZ vom 08.01.2019
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