Süddeutsche Zeitung

Grünwald:Vertrauensbeweis auf hohem Niveau

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Amtsinhaber Jan Neusiedl (CSU) gewinnt mit 71 Prozent der Stimmen

"Hamma noch keinen Neuen?" fragt Uta Neusiedl, Mutter von Bürgermeister Jan Neusiedl (CSU), die zum Schluss doch ins Bürgerhaus gekommen ist, bewaffnet mit einer orangefarbenen Dahlie für ihren Sohn. Nein, wir haben keinen Neuen, können die vor dem Bildschirm versammelten Fans mitteilen. Jan Neusiedl wurde mit 70,9 Prozent wieder zum Bürgermeister gewählt. Sandra Gutheil, Kandidatin der Parteifreien, erhielt 20,7 Prozent und Michael Ritz (FDP) 8,4. "Ich freue mich außerordentlich", sagt Jan Neusiedl, der auch gespannt am Bildschirm gestanden hat. "Es ist ein bisschen besser als beim letzten Mal. Ich sehe es als Vertrauensbeweis sowohl für unsere Politik als auch für meine Person." Es sei ein Ansporn, auch weiterhin "das Beste für Grünwald" zu tun, entsprechend seinem Wahlslogan.

Stolz auf seine Wahlergebnisse konnte Neusiedl schon bei vergangenen Wahlen sein. Er ist seit 2002 im Amt. "2014 war ich der einzige Bürgermeister in Bayern, der bei fünf Kandidaten im ersten Wahlgang über 70 Prozent erreicht hat." Auch fern der Heimat wurden die Wahlergebnisse in Grünwald verfolgt. Kaum war der dicke schwarze Balken auf dem Bildschirm in Grünwald zu sehen, klingelte auch schon das Telefon von Stephan Weidenbach, dem Zweiten Bürgermeister. Jürgen Henze, ehemaliger Bürgermeister von Neuenhagen bei Berlin und jetzt im Ruhestand, war dran, um zu gratulieren. Mit der Gemeinde pflegt Grünwald seit Langem guten Kontakt. "Leicht gedrückte Stimmung" dagegen herrscht bei der kleinen Wahlparty der Parteifreien im "Cardia", wie Kandidatin Sandra Gutheil zugibt. "Damit haben wir nicht gerechnet." Mit ihren Inhalten im Wahlkampf habe sie geglaubt, mehr Stimmen zu bekommen, vor allem mit ihrem Wahlziel von mehr Bürgernähe. Aber 20,7 Prozent sei für das erste Mal ein gutes Ergebnis, sagt sie. Und Lust auf Kommunalpolitik habe sie immer noch. "Wir fangen jetzt erst an", so Gutheil Im Gemeinderat wird sie wohl landen und dann auf 2026 hinarbeiten.

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SZ vom 16.03.2020 / cw
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