Süddeutsche Zeitung

Garching:Spielabbruch nach Rassismusvorwurf

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VfR-Fußballer soll Funktionäre des FC Türk Sport beleidigt haben

Am Sonntagnachmittag ist es in der Kreisklassenpartie zwischen den Kickern des FC Türk Sport Garching und der zweiten Mannschaft des VfR Garching zu einem Spielabbruch gekommen. Auslöser war die Beschwerde über eine rassistische Beleidigung durch einen VfR-Spieler. Die Polizei ermittelt gegen einen 23-Jährigen wegen Volksverhetzung und Beleidigung. Der VfR Garching, der den Vorfall selbst bei der Polizei gemeldet hat, weist in einer Stellungnahme allerdings "jegliche Anschuldigungen des Rassismus" zurück und behält sich rechtliche Schritte vor.

Das Stadtderby wurde insbesondere in der Schlussphase der Partie hitzig. In der 90. Minute erzielte Kubilay Celik den Führungstreffer für den VfR Garching. In der Folge kam es zu einer internen, verbalen Auseinandersetzung zwischen zwei FC-Kickern, die daraufhin vom Schiedsrichter beide mit Rot vom Platz gestellt wurden; bereits vor dem Führungstreffer war der FC Türk Sport durch eine gelb-rote Karte in Unterzahl geraten. Nach den beiden roten Karten eskalierte dann die Situation; mehrere Funktionäre von Türk Sport traten an den Unparteiischen heran und berichteten von einer rassistischen Beleidigung durch einen VfR-Ersatzspieler. Daraufhin brach der Schiedsrichter die Partie beim Stand von 1:0 für den VfR ab, weil sich die Spieler des FC Türk Sport weigerten, weiterzuspielen. Die Münchner Polizei berichtet von einer Stimmung im Stadion, die zunehmend aggressiv wurde - was den Spielabbruch mit veranlasste.

Der VfR berichtet, es sei mit allen Spielern der eigenen Mannschaft gesprochen worden; diese hätten glaubhaft bestätigt, dass Äußerungen, die in sozialen Medien verbreitet würden, nicht stimmten. In einer eigenen Stellungnahme gibt sich der FC Türk Sport mit diesem Statement nicht zufrieden. Der VfR decke vielmehr den eigenen Spieler, heißt es dort, und unterstütze somit "proaktiv" Rassismus.

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Quelle:
SZ vom 24.11.2021 / müh
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