Süddeutsche Zeitung

Forschung und Wissenschaft:Moderne Labore und Synergien auf dem Campus

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Das Max-Planck-Institut für Physik zieht vom Englischen Garten ans Forschungszentrum Garching. Eine Sanierung der von Sep Ruf erschaffenen alten Gebäudes wäre zu teuer gewesen.

Vom Englischen Garten auf den Forschungscampus Garching: Seit Anfang November residiert das Max-Planck-Institut für Physik (MPP) nicht mehr an seinem seit 65 Jahren angestammten Standort am Föhringer Ring, sondern in einem modernen Neubau an "einem der lebendigsten Wissenschaftsstandorte Deutschlands", wie es in einer Pressemitteilung des Instituts heißt.

Vier weitere Max-Planck-Institute mit Schwerpunkt in der physikalischen Forschung liegen in der nächsten Umgebung, die Physikfakultät der Technischen Universität München und einige Arbeitsgruppen der Ludwig-Maximilians-Universität befinden sich ebenfalls auf dem Campus. "Die Nähe zu anderen Forschungseinrichtungen, die an ähnlichen oder angrenzenden Themen arbeiten, betrachten wir als großen Gewinn", wird Dieter Lüst, Geschäftsführender Direktor des MPP, zitiert.

Als Gründe für den Umzug werden der Platzmangel und die hohen Modernisierungskosten für den einst von dem bekannten Architekten Sep Ruf entworfenen Forschungsbau am Englischen Garten angeführt. So habe man bereits in den vergangenen Jahren Container anmieten müssen, um die wachsende Anzahl wissenschaftlicher Gruppen unterzubringen.

"Wir standen vor der Frage, ob es wirtschaftlich sinnvoll wäre, den Altbau von Grund auf zu sanieren", so Christiane Winter, Architektin am MPP. Vor allem die Ertüchtigung des Brandschutzes und die Auflagen des unter Denkmalschutz stehenden Gebäudes wären sehr hoch gewesen. Deswegen entschloss man sich für einen Neubau in Garching, der mehr als 60 Millionen Euro gekostet hat. Finanziert wurde dieser von der Wissenschaftskonferenz, in der Vertreter von Bund und Ländern über Fragen der Forschungsförderung und wissenschaftspolitische Strategien entscheiden. Der Entwurf für den Neubau stammt vom Münchner Architekturbüro Brechensbauer Weinhart + Partner Architekten.

Der Komplex ist in zwei Einheiten unterteilt, welche die Fassade wie eine Spange umschließt. Im größeren Teil befindet sich der Labor- und Bürotrakt, daneben - und über mehrere Innen- und Außenzugänge erreichbar - der Werkstattbau für verschiedene Abteilungen. Es gibt elf unterschiedlich große Seminarräume - und ein Café in der Eingangshalle, das bald öffnen soll. Bei Bau und Einrichtung wurden laut MPP modernste Labor- und Sicherheitsstandards berücksichtigt; auch Nachhaltigkeitsaspekte spielten eine wichtige Rolle: Einen Teil der Wärmeenergie liefert eine Photovoltaikanlage auf dem Dach, ein begrünter Dachgarten schafft bei hohen Temperaturen Kühlung. Bei der Gestaltung des Außenbereichs standen der Schutz der heimischen Tier- und Pflanzenwelt im Vordergrund.

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