Süddeutsche Zeitung

Garching:Helfen mit Chili

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Mittelschüler kochen für eine überparteiliche Spendenaktion in Garching

Von Gudrun Passarge, Garching

Das war doch mal Unterricht der anderen Art. Am Donnerstag standen die Schüler der neunten Klasse mit ihrer Lehrerin Nadine Ibsch in der Schulküche der Mittelschule, schnipselten und rührten. Dabei hatten sie ungewohnte Unterstützung. Walter Kratzl, Dritter Bürgermeister, war gekommen, ebenso die Vorsitzende der Frauen-Union Irina Ionescu-Cojocaru, Stadtrat Armin Scholz (Bürger für Garching), Angelika Faschinger, Vorsitzende der Nachbarschaftshilfe, und natürlich Christian Rotter, Chef der Garchinger SPD und Organisator der Aktion. Er hatte den Kontakt zur Schule gesucht, sehr zur Freude der Rektorin Tatjana Pringsheim. Für den guten Zweck standen alle gemeinsam am Herd, "für die Kinder war das etwas Besonderes", berichtet die Schulleiterin.

Alle in der Küche hatten ein gemeinsames Ziel: Chili con Carne. Das schmackhafte Gericht soll am Samstag, 5. Dezember, von 14 bis 20 Uhr auf dem Garchinger Christkindlmarkt angeboten werden. Die überparteiliche Aktion findet bereits zum zweiten Mal statt. Im vergangenen Jahr gab es Kartoffelsuppe. Pro Portion verlangten die Köche fünf Euro, was von einigen kritisiert wurde, wie Rotter berichtet. "Aber es war doch für den guten Zweck." Das Geld ging damals an die Flüchtlinge in der Unterkunft am Echinger Weg. In diesem Jahr soll es anders laufen. Das Chili wird "for free" abgegeben und zwei Spendendosen laden die Esser ein, ihren Beitrag einzuwerfen. Gedacht ist der Erlös diesmal für ein Projekt der Nachbarschaftshilfe, das bedürftige Garchinger Senioren im Blick hat. Ihnen soll mit kleineren Geldbeträgen geholfen werden.

Übrigens braucht niemand zu fürchten, dass er als Versuchskaninchen herhalten muss. Rotter hat das Chili, das Rezept stammt aus einem amerikanischen Kochbuch, vorher schon ausprobiert. "Ich muss ja wissen, wie es schmeckt." Von der Zusammenarbeit mit den Schülern war der SPD-Mann ganz begeistert. "Sie waren so diszipliniert. Das kenne ich aus meiner Schulzeit so gar nicht." Einige der Schüler werden sogar ihre Freizeit opfern und am Wochenende mit am Stand stehen. Rotter ist voll des Lobes, "ich war echt überwältigt". Die Rektorin wiederum empfindet es als Auszeichnung für die Schüler, helfen zu dürfen. "Es zeugt von großer Wertschätzung."

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Quelle:
SZ vom 04.12.2015
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