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TU München:Wechsel am Garchinger Reaktor

Der Physiker Christian Pfleiderer wird zum Jahreswechsel neuer Direktor der Forschungs-Neutronenquelle Heinz Maier-Leibnitz.

Der Garchinger Reaktor, die Forschungs-Neutronenquelle Heinz Maier-Leibnitz (FRM II), bekommt einen neuen wissenschaftlichen Direktor. Der Physiker Christian Pfleiderer von der School of Natural Sciences der Technischen Universität München (TU) übernimmt das Amt am 1. Januar von Peter Müller-Buschbaum. Pfleiderer ist seit 2004 an der TUM und seit 2014 Lehrstuhlinhaber für Experimentalphysik.

TU-Präsident Thomas F. Hofmann sagte am Montag zu der Berufung des Wissenschaftlers: "Ich bin überzeugt, dass Professor Pfleiderer die anstehenden Aufgaben am FRM II mit wissenschaftlich-technischem Weitblick, internationalem Horizont sowie dem notwendigen diplomatischen Geschick bewältigen wird." Hofmann dankte zugleich Müller-Buschbaum, der seit 2018 wissenschaftlicher Direktor am FRM II war: "Er hat den FRM II in herausfordernden Zeiten und mit enormem Engagement - parallel zu seinen herausragenden wissenschaftlichen Erfolgen - kontinuierlich vorangebracht." Der seit 2020 nach Pannen abgeschaltete Reaktor soll im Sommer wieder hochgefahren werden. Parallel läuft eine Umrüstung auf weniger hochangereichertes Uran, gegen dessen Verwendung es in Garching seit Jahren Proteste gibt.

Pfleiderer sagt über seine Ziele: "Ich möchte die große Kompetenz, die an der Forschungs-Neutronenquelle vorhanden ist, der gesamten wissenschaftlichen Community zur Verfügung stellen. Die Forschungs-Neutronenquelle ist ein enorm wichtiger Dienstleister für Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler im In- und Ausland, dieses Potenzial gilt es weiter anzubieten." Große Fortschritte der vergangenen Jahre ermöglichten es, Neutronen effizienter zu nutzen und Messzeiten zu beschleunigen, sodass wichtige wissenschaftliche Fragestellungen erstmals gelöst werden könnten. Dafür sollen nach dem Willen des neuen Direktors auch KI-gestützte Mess- und Analyseverfahren etabliert werden.

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