Süddeutsche Zeitung

Garching:Fördertopf für die Kultur

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Die Stadt gibt künftig auch Geld für einzelne Projekte

Von Gudrun Passarge, Garching

Die Stadt Garching hat künftig die Möglichkeit, kulturelle Einzelprojekte ihrer Vereine oder Institutionen unabhängig von der Vereinsförderung zu bezuschussen. Dafür steht ein Topf mit 25 000 Euro bereit. Im Hauptausschuss stimmten die Stadträte mit Ausnahme von Werner Landmann von der Grüne-Fraktion für die Neuregelung.

Bürgermeister Dietmar Gruchmann (SPD) nannte den Vorschlag das Ergebnis einer intensiven Diskussion. Gruchmann erinnerte an kontrovers geführte Debatten in der Vergangenheit, wie solche Zuschüsse zu verteilen seien. In Zukunft soll eine fünfköpfige Gruppe das Geld einteilen. In dieser Arbeitsgruppe Kultur werden der Bürgermeister, ein weiterer Vertreter der Verwaltung (aber nicht der Kulturreferent) und je ein Vertreter der Sparten Theater, Musik und Bildende Kunst eine Vorauswahl treffen und eine Empfehlung an den Stadtrat aussprechen, der letztlich entscheidet. Bis zum 1. Oktober 2017 können solche Projekte gemeldet werden. Sie kommen in Frage, wenn sie etwa die kulturelle Vielfalt Garchings, die Integration, das künstlerische Engagement der Bürger oder die Kooperation zwischen Gruppen oder einzelnen Kulturschaffenden fördern. Melden können sich alle, die ihre Schwerpunkte in Garching setzen und Projekte planen, die allen Garchingern zugänglich sind.

Gruchmann sieht den Kulturfördertopf als "ein deutliches Signal, das wir setzen wollen", zudem lobte er die Kriterien als transparent und hofft, damit Diskussionen vorzubeugen. Bastian Dombret (FDP) zeigte sich grundsätzlich einverstanden mit der Neuregelung, die zunächst für das Haushaltsjahr 2017 gilt, auf seine Forderung hin wurde jedoch noch der Punkt ergänzt, dass kommerzielle Veranstaltungen von der Vergabe ausgeschlossen sind. Ablehnend äußerte sich nur Werner Landmann: "Das ist ein Zuwachs an Bürokratie, der so nicht sein muss." Der Bürgermeister rechnete jedoch nicht mit einem großen Mehraufwand. Er schätzte, dass sich die Arbeitsgruppe Kultur höchsten ein- oder zweimal nach dem Stichtag im Oktober treffen müsse, "dieser Arbeitsaufwand ist vertretbar".

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Quelle:
SZ vom 13.07.2017
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