Süddeutsche Zeitung

Fair-Trade-Stadt:Garching übernimmt soziale Verantwortung

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Bereits nach gut einem Jahr hat die Kommune die Auszeichnung "Fairtrade-Stadt" erhalten. Die Initiatoren sehen es als Beitrag zur Armutsbekämpfung und zum Klimaschutz

Von Gudrun Passarge, Garching

Wer nach Garching fährt, wird seit neuestem von blauen Bannern mit der Aufschrift "Wir sind Fairtrade-Stadt" begrüßt. Gut ein halbes Jahr nach Bildung der neunköpfigen Steuerungsgruppe aus Politik, Wirtschaft und Zivilgesellschaft um den Zweiten Bürgermeister Jürgen Ascherl (CSU) und Ingrid Stanglmeier vom Verein "Lebendiges Garching" hat die Stadt am Mittwoch die Auszeichnung des Vereins Trans-Fair erhalten. Sie ist die 690. Kommune in Deutschland und die 186. in Bayern, die diesen Titel tragen darf.

Angeregt wurde die Bewerbung vom Verein Lebendiges Garching, der bei der Bürgerversammlung 2019 einen entsprechenden Antrag gestellt hatte. Der Garchinger Stadtrat beschloss darauf, dieses Ziel zu verfolgen und umzusetzen. Dabei gilt es einen Kriterienkatalog abzuarbeiten. Eine wichtige Rolle spielt dabei die Steuerungsgruppe, die die Aktivitäten zum fairen Handel in der Stadt koordiniert und auch die Öffentlichkeitsarbeit betreibt. Zu den Voraussetzungen gehören auch vier Geschäfte und zwei gastronomische Betriebe, die mindestens zwei fair gehandelte Produkte im Sortiment führen. Eine Schule, ein Verein und eine Kirchengemeinde müssen ebenfalls solche Produkte anbieten. Und es ist Voraussetzung, dass mindestens vier Medienartikel im Jahr zu dem Thema erscheinen.

Ausruhen kann sich Garching jetzt nicht, denn die Fairtrade-Zertifizierung muss alle zwei Jahre erneuert werden. Doch jetzt freuen sich die Garchinger erst einmal. "Als Fairtrade-Stadt können wir den fairen Handel noch stärker ins Zentrum des Interesses rücken. Das ist bei den mehr als bedenklichen Entwicklungen in unserer globalisierten Welt enorm wichtig", sagt Garchings Bürgermeister Dietmar Gruchmann (SPD). Ingrid Stanglmeier und Jürgen Ascherl ergänzen: "Gerade Corona zeigt uns auf, wie wichtig Fairtrade ist. Damit bekennen wir uns zur Agenda 2030 und fördern menschenwürdige Arbeitsbedingungen und Armutsbekämpfung, Gesundheit, Klimaschutz und nachhaltigen Konsum und Produktion. Das ist unsere soziale Verantwortung."

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Quelle:
SZ vom 10.07.2020
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