Süddeutsche Zeitung

Barrierefrei:Altengerecht Wohnen

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Ismaninger SPD beantragt Erweiterung der Seniorenanlage

Von Irmengard Gnau, Ismaning

Die meisten Menschen möchten in ihrer gewohnten Umgebung bleiben, auch wenn sie älter werden und irgendwann einmal nicht mehr ohne Unterstützung durch den Alltag kommen. Altersgerechte Wohnungen sind deshalb gefragt, auch in Ismaning: Für die 50 Wohnungen im Hillebrandhof, der gemeindlichen Wohnanlage für Senioren an der Aschheimer Straße im Zentrum des Ortes, stehen derzeit 83 Interessenten auf der Warteliste. Dieses Verhältnis hat die SPD veranlasst, nun in einem Antrag die Erweiterung des Hillebrandhofs um weitere altengerechte Wohnungen zu fordern.

Da jedes Jahr üblicherweise nur wenige Wohnungen in der gemeindlichen Seniorenanlage frei werden, seien beim derzeitigen Bestand die Chancen der Ismaninger Senioren gering, eine passende und zugleich bezahlbare Wohnung zu bekommen, argumentiert SPD-Fraktionssprecherin Johanna Hagn. Eine Investition in weitere seniorengerechte Wohnungen, die barrierefrei und architektonisch beispielsweise auch für den Einsatz eines Pflegebetts geplant sind, sieht sie deshalb nicht nur als gemeindliche Verpflichtung, sondern auch als einen wichtigen Beitrag gegen Altersarmut. "Wir müssen die Grundvoraussetzung dafür schaffen, dass man auch im Alter im Ort gut wohnen und in seiner Wohnung bleiben kann", sagt Hagn.

Um weitere Wohnungen zu schaffen, soll der Hillebrandhof, das "Haus der Senioren", erweitert werden. Der erste Teil der Wohnanlage wurde im Herbst 1989 eröffnet, damals mit 24 Wohnungen und dem ersten Begegnungsangebot. 2013 konnte die zweite Seniorenwohnanlage bezogen werden, die das Angebot auf insgesamt 50 Appartements erhöht hat. Im Neubau hat auch die Tagespflege der Nachbarschaftshilfe ihre Räume, ebenso wie der Hospizverein. Die Gemeinde ist Vermieterin der Wohnungen, die Bewohner versorgen sich selbst und können auf ambulante Pflegedienste und andere Hilfen zurückgreifen. Zwischen den beiden bestehenden Gebäudeteilen des Hillebrandhofs könnte nun der zweite Erweiterungsbau Platz finden. Das Grundstück hat die Gemeinde bereits erworben, dort steht derzeit aber noch ein Haus. Dieses soll abgerissen und durch einen Neubau ersetzt werden. Wie viele Wohnungen dieser fassen könnte, ist noch offen. Hagn setzt sich für eine zur Umgebung passende Bebauung ein, hofft aber natürlich, dass einige Wohnungen dort entstehen, welche die Gemeinde dann einkommensgestaffelt vermieten kann.

Zuschüsse für das Projekt erhofft sich Hagn durch das kommunale Wohnraumförderungsprogramm. Wenn es nach ihr geht, soll der Startschuss für das Projekt 2019 fallen.

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Quelle:
SZ vom 30.10.2018
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