Süddeutsche Zeitung

Schäfflerwirt:Einmal weite Welt und zurück

Emmeran Haller und Clarissa Urban haben in Bahrain und der Schweiz gearbeitet

Von Christina Hertel

Dass sie jemals einen anderen Beruf ergreifen könnten als eines Tages den Schäfflerwirt zu führen, habe nie ernsthaft zur Debatte gestanden. Das sagen die Geschwister Emmeran Haller und Clarissa Urban beide. Sie führen das Wirtshaus gemeinsam mit ihrer Mutter Gerti Haller.

"Mir war aber immer wichtig, dass sie was anderes von der Welt sehen", sagt die Mutter. Und diesen Ratschlag nahmen sich beide Kinder zu Herzen. Emmeran Haller betreute unter anderem in Bahrain das Catering der Formel 1. Clarissa Urban arbeitete in Sterne-Hotels und war als Butler in der Schweiz dafür zuständig, reichen Menschen jeden Wunsch zu erfüllen.

Manchmal habe sie stundenlang nur Koffer ausgepackt und Kleider nach Farbe sortiert oder Trüffel für 800 Euro besorgt, erzählt sie. In so eine Welt zu schnuppern, in der der Preis keine Rolle spielt, habe ihr Spaß gemacht. "Am Ende war ich aber immer froh, wieder zu Hause zu sein", sagt Urban. Qualität sei ihr seitdem aber besonders wichtig: Zum Bespiel gibt es in dem Wirtshaus Fleisch von Strohschweinen - die, wie der Name schon sagt, auf Stroh aufwachsen und aus der Region kommen.

Aus diesem Fleisch stammt auch das Gericht, dass den drei Wirtsleuten aus ihrer eigenen Küche am besten schmeckt - das Schäffler-Schnitzel: Der Koch reibt dafür die Schweinelende mit süßem Senf ein, paniert sie aber nicht, sondern gießt Bratensoße darüber. Als Beilage gibt es Bratkartoffeln aus Aschheim.

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Quelle:
SZ vom 06.08.2020
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