Süddeutsche Zeitung

Aschheim:Selbstversorger durch Solartechnik

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Die Gemeinde Aschheim will kommunale Dächer mit Photovoltaik ausstatten.

Von Irmengard Gnau, Aschheim

Die Gemeinde Aschheim will künftig für zentrale kommunale Gebäude ihren eigenen Strom produzieren und dafür die Kraft der Sonne nutzen. Der Gemeinderat hat sich einstimmig dafür ausgesprochen, dass auf den Dächern des Kulturellen Gebäudes, der Feuerwehren in Aschheim und Dornach, dem Haus der Musik inklusive seiner Garage sowie auf den Kindertagesstätten am Amselweg und an der Watzmannstraße großflächige Photovoltaikanlagen angebracht werden sollen. Die Kommune wird diese selbst errichten und betreiben.

Auf allen sechs Gebäuden ist es möglich und sinnvoll, PV-Anlagen zu installieren, das hat eine Prüfung der Aschheimer Verwaltung und der Energieagentur Ebersberg-München ergeben. Da die Gebäude zum Teil schon älter sind, würden aber weitere Untersuchungen und Anpassungen etwa beim Blitzschutz nötig, bevor die Solarpaneele wirklich auf dem Dach zum Einsatz kommen könnten, betonte Tanja Herzig vom Umweltamt. Will Aschheim die Anlagen selbst betreiben, muss die Gemeinde zudem mit einer erheblichen Anfangsinvestition rechnen.

Inklusive Planung und Energiespeicher könnten sich die Kosten auf etwa 800 000 Euro belaufen, überschlug der Zweite Bürgermeister Robert Ertl (Freie Wähler). Angesichts der nicht ungetrübten Haushaltsaussichten der Gemeinde stand als Alternative auch die Möglichkeit zur Debatte, die PV-Anlagen von einer Bürger-Energiegenossenschaft errichten und betreiben zu lassen. In dieser Variante würde die Kommune eine Dachmiete erhalten und hätte einen festen Strombezugspreis zumindest für einige Jahre.

Auch Auto-Ladesäulen sollen mit Sonnenstrom gespeist werden

Doch die Aussicht auf dauerhaft günstigen Energiebezug aus eigener Quelle überzeugte die Kommunalpolitiker. Das sei eine sinnvolle Investition in die Zukunft, betonten sie fraktionsübergreifend. Der über die Sonneneinstrahlung gewonnene Strom soll zunächst die sechs gemeindlichen Gebäude direkt versorgen. Wird mehr Energie gewonnen als verbraucht, soll diese ins Netz eingespeist werden, womöglich über eine separate Anlage, um den Tarif zu verbessern. Weiter will die Kommune prüfen, ob der Sonnenstrom in Ladesäulen für Elektroautos fließen kann, die vor den Gebäuden installiert werden könnten.

Auch auf einem derzeit landwirtschaftlich genutzten Feld nordöstlich des Heimstettener Sees könnte künftig Sonnenenergie gewonnen werden. Der Gemeinderat hat beschlossen, einen Bebauungsplan aufzustellen, um einem privaten Interessenten dort eine Anlage zu ermöglichen. Möglicher Abnehmer des Stroms könnte das große Rechenzentrum der Noris Network AG an der Klausnerstraße sein.

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