Süddeutsche Zeitung

A 99:Rampe wird Rettungsweg

Unterföhring und Ismaning wollen provisorische Auffahrt erhalten

Wenn es nach den Lokalpolitikern in Unterföhring und Ismaning geht, dann soll eine Rampe auf die A 99, die derzeit von Baufahrzeugen genutzt wird, als Rettungsweg erhalten bleiben. Wie der Unterföhringer Bauamtsleiter Lothar Kapfenberger berichtet, hat der Gemeinderat in seiner Sitzung am Donnerstagabend diese Idee positiv aufgenommen. 300 000 Euro müssten dafür investiert werden. Eine Summe, die sich die Nachbarkommunen offenbar teilen wollen - und müssen.

Denn nach den Worten von Kapfenberger hat die Autobahndirektion Südbayern, die gerade dabei ist, die A 99 auf acht Spuren zu erweitern, eine Kostenübernahme abgelehnt, was im Unterföhringer Gemeinderat Kopfschütteln verursachte. Bis Ende des Jahres soll eine Vereinbarung zwischen den Gemeinden unterschriftsreif sein, um das Projekt realisieren zu können - auf eigene Rechnung, wie der Bauamtschef sagt.

Die unweit der Staatsstraße zwischen Unterföhring und Ismaning liegende Rampe auf die Autobahn wurde wegen der umfangreichen Bauarbeiten angelegt und sollte eigentlich wieder zurückgebaut werden. Nach Meinung der örtlichen Feuerwehren wäre aber genau dieser Weg optimal, um bei einem Unfall auf der A 99 schnell helfen zu können. Augenblicklich nutzen die Unterföhringer Einsatzkräfte einen Rettungsweg weiter östlich. Die Rampe vorne würde die Anfahrtszeit verringern, sagt Kapfenberger und betont: "Bei manchen Einsätzen können wenige Minuten entscheidend sein."

Ein Erhalt der Rampe wird laut Kapfenberger die von den beiden Gemeinden finanzierten höheren Lärmschutzwände an der Autobahn nicht tangieren. Ismaning und Unterföhring zahlen jeweils sechs Millionen Euro, um die Anwohner vor dem Krach besser zu schützen. Die Autobahndirektion hatte auch in dieser Sache nur das Nötigste tun wollen.

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Quelle:
SZ vom 13.10.2018 / sab
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