Süddeutsche Zeitung

Kultur in München:Toxisches Erbe

Workshop und Podium zum Umgang mit Orten der Diktatur

Von Jutta Czeguhn, München

Wie umgehen mit den Hinterlassenschaften von Hitlers Bauherren? Die Debatte um die geplante Sanierung der ehemaligen Führertribüne auf dem Berliner Olympiagelände zeigt, wie komplex diese Frage immer noch ist. Zumal wenn dieses toxische architektonische Erbe heute wieder zu Pilgerstätten für Ewiggestrige wird. Der spanische Fotokünstler Nicolás Combarro liefert noch bis zum 26. September im Maximiliansforum, dem Kunstort in der Unterführung unter der Maximilianstraße/Altstadtring, Einblick in die Auseinandersetzung seines Landes mit den Zeugnissen der Franco-Diktatur. Zum Ende der Ausstellung gibt es kommende Woche nun zwei Veranstaltungen, für die Combarro noch einmal nach München kommt.

Im Pavillon des Architekturmuseums an der Pinakothek der Moderne findet am Mittwoch, 22. September, von 10 bis 13 Uhr ein Workshop statt. Combarro tauscht sich mit Künstlerinnen und Künstlern, Kunstgeschichtlern, Kuratorinnen darüber aus, wie der Umgang mit repressiven architektonischen Orten aussehen könnte. Aus dem spanischen und deutschen Kontext heraus zeigen die Teilnehmer eigene Ansätze und wollen damit eine Diskussion eröffnen. (Link zur Registrierung: https://www.eventbrite.de/e/workshop-aufzeichnungen-aus-dem-untergrund-registrierung-172943728347.

"Sichtbare und unsichtbare Orte der Diktatur", das ist das Thema eines Podiums, veranstaltet vom Münchner Dokumentationszentrum für die Geschichte des Nationalsozialismus am Donnerstag, 23. September, 19 Uhr. Neben Nicolás Combarro und dem Künstler und Filmemacher Franz Wanner nimmt auch María Dolores Jiménez-Blanco teil, die Generaldirektorin für Bildende Kunst, Erbe und Archive Spaniens. Juliane Bischoff vom NS-Dokumentationszentrum moderiert den Abend. Die Podiumsdiskussion kann man bei freiem Eintritt im Livestream verfolgen auf www.youtube.com/nsdoku.

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Quelle:
SZ vom 18.09.2021
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