Süddeutsche Zeitung

Kriminalität:Marihuana-Duft führt Polizei zu Drogendealer

Eigentlich sind die Beamten aus einem anderen Grund in dem Mehrfamilienhaus in Freimann. Dann finden sie ein Kilo Cannabis und zwei Plastikplomben mit Kokain.

Von Thomas Schmidt

Weil es aus seiner Wohnung verdächtig streng roch, sind Polizisten zufällig auf einen Drogenhändler gestoßen und haben ihn festgenommen. Eigentlich waren die Beamten wegen einer ganz anderen Angelegenheit in dem Mehrfamilienhaus in Freimann, ein Bewohner war verstorben und sie mussten nach dem Rechten sehen.

Im Treppenhaus stieg ihnen dann verräterischer Marihuana-Duft in die Nase. Die Polizisten folgten dem Geruch bis zur Wohnungstür eines 54-jährigen Arbeitslosen. Sie klingelten, der Dealer öffnete - und schon sahen die Ermittler zum Verkauf abgepackte Marihuana-Päckchen und eine Feinwaage offen herumliegen.

Doch damit nicht genug: Die Beamten durchsuchten die Wohnung und das dazugehörige Kellerabteil und fanden mehr als ein Kilogramm Cannabis, zwei Plastikplomben voll Kokain, Verpackungsmaterial, mehrere Mobiltelefone und Bargeld, das vermutlich aus Drogengeschäften stammt.

Außerdem hatte der 54-Jährige griffbereit einen Holzknüppel und ein Messer parat. Deswegen wird der Arbeitslose nicht nur als Dealer angezeigt, sondern wegen "bewaffneten Handeltreibens mit Betäubungsmitteln". Bereits am Sonntag wurde der Mann dem Haftrichter im Polizeipräsidium vorgeführt, der auf Antrag der Staatsanwaltschaft einen Haftbefehl erließ.

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Quelle:
SZ vom 23.03.2017
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