Süddeutsche Zeitung

Energie:Atomkraftwerk Isar 2 könnte länger laufen als geplant

Den kommenden Winter könnte es auch ohne neue Brennstäbe Strom liefern, sagt der technische Geschäftsführer der Stadtwerke. Die Entscheidung über eine Verschiebung des Atomausstiegs trifft allerdings der Bund.

Sollte es wegen des Kriegs in der Ukraine zu einem Stromengpass in Deutschland kommen, könnte das Atomkraftwerk Isar 2 aus Sicht der Eigentümer länger laufen als geplant. Wenn bis Ende Mai die Entscheidung falle, könne das Abschaltdatum 31. Dezember 2022 nach hinten geschoben werden, sagte Helge-Uve Braun, technischer Geschäftsführer der Stadtwerke München (SWM), im Wirtschaftsausschuss. Das Tochterunternehmen der Stadt hält ein Viertel der Anteil am Atomkraftwerk in Landshut, die restlichen drei Viertel gehören Preussen Elektra, einer Tochter des Energiekonzerns Eon.

Den kommenden Winter könne Isar 2 auch ohne neue Brennstäbe Strom liefern, sagte Braun. In der Folge könnte in Schweden Nachschub bestellt werden. Eine Sperrminorität hätten die SWM nicht, falls die Miteigentümer eine längere Laufzeit wollten. Die Entscheidung über eine Verschiebung des Atomausstiegs trifft der Bund, das betonten auch die Fraktionen im Münchner Stadtrat bei einer sachlichen Debatte. Es sei in der momentanen Situation "legitim", darüber als Miteigentümer zu diskutieren, sagte Grünen-Fraktionsvize Dominik Krause. Die CSU hatte gefordert, eine längere Laufzeit aktiv voranzutreiben. Dafür fand sich keine Mehrheit. Ausschließen wollte solch eine Maßnahme im Notfall aber nur die ÖDP.

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