Süddeutsche Zeitung

Wirtschaft:Stadt vergibt erstmals Innovationspreis an drei Start-ups

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Von Daniel Gözübüyük

Im Film hat es schon den ein oder anderen hochkarätigen Schauspieler gegeben, der durch einen Fehler in eine Computerwelt transferiert oder durch eine dubiose Gerätschaft in virtuelle Weiten katapultiert wurde. Science-Fiction, Fiktion, etwas, was nicht ist, wir uns aber gerne vorstellen. Dass sich der Mensch aufgrund des technischen Fortschritts zu einst unmöglich gegoltenen Dingen bewegt, ist bekannt, dass dieser viele Teile unseres Lebens bereichert, auch.

Die Stadt München möchte technische Innovation nun verstärkt unterstützen - und hat jetzt erstmals einen Innovationspreis verliehen. "Wir haben hier ein Komplettpaket: 120 000 Studierende, Einrichtungen, eine herausragende Ballung an Forschungskraft", sagte Bürgermeister Josef Schmid (CSU). Mit dem Wettbewerb wolle man Existenzgründungen fördern - und die öffentliche Verwaltung für innovative Ideen und Erprobung neuer Ansätze öffnen.

Im Vorhoelzer Forum ausgezeichnet wurden drei Start-ups, drei auf Technik basierte Jungunternehmen. In der Kategorie "Augmented Reality - Darstellung digitaler Information" gewann die Firma Holo Light. Ihr Konzept: Die Darstellung eines Stadtmodells via 3D-Brille in zwei Größen; zum einen in Raumgröße als Projektion auf einem Tisch, beispielsweise zur Diskussion in Gremien, zum anderen auf einer Freifläche in Echtgröße. Die Stadt hatte dafür als Thema vorgegeben, die zukünftige Bebauung im neuen Stadtteil Freiham zu visualisieren. "Wir fanden die Herausforderung spannend, einen Stadtteil sichtbar zu machen, den es noch nicht gibt", sagte Luis Bollinger, Mitgründer von Holo Light.

In der Kategorie "Crowd Awareness - Erfassung der Auslastung der Münchner U-Bahn" war die Aufgabe eine Idee zu entwickeln, wie an Bahnhöfen die Besucherströme und deren Verteilung gemessen werden kann. Gleich zwei Firmen überzeugten die Jury: Die Firma Teratrace um Gründer Eduardo Morral und Oscar Gaete möchte mehr als 30 Sensoren im Beispielbahnhof Sendlinger Tor installieren, die über Bluetooth die IP-Adressen von mobilen Endgeräten erfassen. Durch anonymisierte Datenverschlüsselung sei es dann möglich, Bewegungen des Trägers zu verfolgen und ein Profil zu erstellen. Michael Poschmann von LXElectronics wählte einen völlig anderen Ansatz - und setzt auf Mikrofone. Diese möchte er an den Ausgängen installieren, um so den Trittschall der Passanten aufzuzeichnen. Die Vorteile: Geringer Aufwand, großer Ertrag - und Daten müssten nicht anonymisiert werden.

Zwar ist kein Geld mit dem Preis dotiert, dennoch dürfen sich die Gewinner auf eine Zusammenarbeit mit dem UnternehmerTUM freuen, einer Organisation der Technischen Universität München, die Gründerkultur fördert.

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Quelle:
SZ vom 30.07.2018
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