Süddeutsche Zeitung

Historiker:Neue Humboldt- Professur für LMU

Eine weitere Spitzenforscherin wechselt aus dem Ausland nach München: An diesem Dienstag wird die österreichische Altorientalistin Karen Radner mit einer Alexander-von-Humboldt-Professur, Deutschlands höchstdotiertem Forscherpreis, ausgezeichnet. Sie wechselt zum kommenden Wintersemester vom University College London ans Historische Seminar der Ludwig-Maximilians-Universität (LMU). Dort soll sie die Geschichte des Nahen und Mittleren Ostens im Altertum erforschen und lehren und damit die Perspektiven der LMU-Geschichtswissenschaft erweitern.

Karen Radner, 1972 geboren, zählt zu den führenden Expertinnen für Mesopotamien zur Zeit des neuassyrischen Reiches im ersten Jahrtausend vor Christus. Sie beschäftigt sich besonders mit den schriftlichen Überlieferungen aus dieser Zeit und hat zahlreiche bislang unbekannte Keilschriften erfasst und herausgegeben.

Die Humboldt-Professur wird seit 2009 von der gemeinnützigen Alexander-von-Humboldt-Stiftung im Auftrag des deutschen Bildungsministeriums vergeben. Sie soll Forschern einen Anreiz bieten, aus dem Ausland nach Deutschland zu ziehen, und so die Bundesrepublik als Wissenschaftsstandort stärken. Die Kandidaten werden von deutschen Universitäten nominiert; etwa die Hälfte der Preisträger sind deutsche Rückkehrer. Die ausgezeichneten Forscher erhalten bis zu fünf Millionen Euro. Mit dem Geld sollen sie die ersten fünf Jahre ihrer Forschung in Deutschland bestreiten. Die Universitäten müssen aber bereits bei der Nominierung ein Konzept vorlegen, wie sie die Professur über diesen Zeitraum hinaus finanzieren wollen.

Gemeinsam mit Radner zeichnet die Stiftung an diesem Dienstag vier weitere Wissenschaftler aus. Für die LMU ist es bereits das fünfte Mal, dass sie im Wettbewerb um Humboldt-Professuren erfolgreich ist. Ebenfalls fünf dieser Professuren kann bislang nur eine weitere Universität vorweisen: die Technische Universität München.

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SZ vom 12.05.2015 / wet
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