Süddeutsche Zeitung

Hip-Hop:Reime im Rekordalter

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Was bleibt übrig von einem Vierteljahrhundert Rap? "Die Fantastischen Vier" versuchen sich in der Olympiahalle an einer Antwort.

Von Sarah Bioly

"Was bleibt übrig von 'nem Vierteljahrhundert Rap?" Die Frage stellten sich Die Fantastischen 4 auf ihrem aktuellen Album "Rekord". 1987 gegründet als The Terminal Team, umbenannt in Die Fantastischen Vier im Jahr von Hasselhoffs "Looking for Freedom" und De La Souls "3 Feet High and Rising".

Als erste Rap-Formation machten sie mit "deutschem Sprechgesang" Schlagzeilen. "Die da!?!" wurde bundesweit ein Schlager und ebnete dem Genre den Weg, auch wenn ihr Erfolg zur damaligen Zeit als offene Provokation für eine noch dogmatische Hip-Hop-Szene galt. Songs wie "Der Tag am Meer", "MfG" oder "Troy" wurden Klassiker des deutschen Hip-Hop.

Inzwischen zählen die Fanta 4 zu den dienstältesten und kontinuierlich erfolgreichsten Bands Deutschlands. Mehr als 25 Jahre Rap-Geschichte und dann? Dann war erst einmal Pause nach knapp sieben Millionen verkauften Platten, sieben Platin-Auszeichnungen und ausverkauften Arena-Konzerten. Die Bandmitglieder Smudo und Michi Beck waren bei den Staffeln 2014 und 2015 von "Voice of Germany" als Coaches verpflichtet. Ihr Team "Fanta 4" gewann beide Male mit ihren Talenten. Fanta 4-Produzent Andreas Rieke alias Andi Ypsilon lieh zuletzt seine Stimme Rico im Animationsfilm Die Pinguine von Madagascar. Und von Thomas D. hörte man, er haben sich an der integrativen "Til Schweiger Foundation" beteiligt.

Zwischendurch gehen die vier eben immer wieder getrennte Wege, vom Album "Für dich immer noch Fanta Sie" zu "Rekord" (2014) vergingen vier Jahre. Jeder braucht seinen Freiraum für Soloprojekte. Fast jede Band macht diesen Prozess irgendwann durch. Nicht immer finden die Mitglieder wieder zusammen, im Falle von Fanta 4 schon.

Nach ein paar Festival-Auftritten 2016, etwa beim Chiemsee Summer, sind Smudo, Michi Beck, Thomas D. und Andreas Rieke seit November wieder vereint auf Tour. Es geht stets weiter. "Wir wollen immer rocken, Weiber und Geld," sagte Smudo einmal - anders als viele seiner Erben im deutschen Hip-Hop meint er es ironisch.

Die Fantastischen Vier, Dienstag, 17. Januar, 19.30 Uhr, Olympiahalle, 089 / 21 83 73 00

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Quelle:
SZ vom 12.01.17
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