Süddeutsche Zeitung

Helge Schneider:Herr Schneider, was halten Sie von München?

Helge Schneider hat in Niederbayern als Kind häufig die Sommerferien verbracht, was ihn dazu befähigt, auf schneiderhafte Art München zu analysieren.

Von Philipp Crone

Helge Schneider ist ein wunderbarer Beobachter. Er könnte wahrscheinlich auch einen Mülleimer beobachten und daraus eine Show machen. Der Mann beobachtet aber diesmal München, seine erste Lederhose, warum er als Kind Löwenfan war, richtig gute Fußballvereine, das Oktoberfest und die Jazz-Szene. Die hohe Kunst dieses Musikers und Entertainers ist es, aus scheinbar völlig banalen Plaudereien heraus plötzlich Pointen zu platzieren.

Er schaut also aus dem Hotelzimmer im Bayerischen Hof runter auf den Promenadeplatz, wo eine Frau zwei Hunde an zwei Leinen ausführt, und sagt: "Guck ma, das jibbet nur in München, glaub ich." Glaubt er natürlich nicht. Klingt aber schneiderlich skurril.

Seine Sätze wirken ja meistens so, als ob hinter ihrer Banalität doch noch ein tieferer Sinn liegen könnte. Als Zuhörer muss man da immer auf der Hut sein. Manchmal liegt er da auch, der tiefere Sinn, manchmal auch nicht, aber in so einem Fall spinnt Schneider einfach fröhlich weiter vor sich hin, bis er doch noch bei einem Gag anlandet.

Also geht es um Straßenkünstler, Michael Jackson, die Lachlaute der Bayern im Gegensatz zu den Hamburgern und welche Rolle die Kohlensäure des Weißbiers dabei spielt. Selbstverständlich bringt Schneider dann auch noch Albert Einstein und Plattformen in einer Antwort unter. Ob da ein tieferer Sinn dahinter steckt?

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