Süddeutsche Zeitung

Hauptbahnhof:Die Polizei, dein Freund und Tinder

Blond, blaue Augen, Maschinenpistole: Am Hauptbahnhof verschaut sich eine junge Frau in einen Polizisten. Tags darauf helfen Kollegen, ihn ausfindig zu machen.

Ermittlungen in den eigenen Reihen sind für die Polizei meist unangenehm, nicht jedoch in diesem Fall: Eine 27-Jährige aus Traunstein wandte sich am Dienstag hilfesuchend an die Polizei, mit einer E-Mail, die ihr selbst "ziemlich unangenehm" war. Bei einem Besuch in München hatte sich die junge Frau in einen Polizisten verschaut, der Dienst am Hauptbahnhof hatte, "mit blonden Haaren, blaugrünen Augen und einer MP 5 in der Hand".

Und wie das in solchen Fällen geht: Die Augen suchten sich, die Augen fanden sich, und vom Lächeln des Beamten war die 27-Jährige dann ziemlich "angetan", wie es im Pressebericht heißt. Dass es dem Beamten ähnlich erging, ahnte sie zu diesem Zeitpunkt nicht. Und so siegte fürs Erste die Schüchternheit, auf beiden Seiten. "Ich wollte ihn ansprechen, wusste aber nicht, ob ich das überhaupt darf, wenn es um so etwas Privates geht", schrieb die Frau tags darauf in ihrer E-Mail an die Polizei.

Die startete eine interne Fahndung, auf die sich ein 23 Jahre alter Polizeimeister der Bundespolizei meldete. Der konnte sich gut an den "Blickkontakt" erinnern, und als ihm Kollegen ein Foto der 27-Jährigen zeigten, soll er gestrahlt haben: "Ja, das ist sie." Das nächste Treffen dürfte dann wohl in Zivil stattfinden.

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Quelle:
SZ vom 04.10.2018/sim
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