Altstadt:In der Bar Centrale ist auch im Winter Sommer
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Denn: Campari ist auch bei Schnee lecker.
Wer an Getränke im Winter denkt, denkt meistens an schwere Drinks, an Drinks also, die nicht leicht über die Zunge prickeln, sondern die Zeit brauchen, nach draußen zieht es ja ohnehin keinen. Wer an Getränke im Winter denkt, denkt also zum Beispiel an Whisky. An Campari dagegen eher nicht.
Was natürlich ein bisschen zu schnell gedacht ist.
Wer also an einem nasskalten Abend durch die dunklen Straßen in der Münchner Innenstadt läuft und Lust auf einen schweren Drink bekommt, der sollte in die Bar Centrale gehen. Die Bar ist schon lange eine Größe im Münchner Nachtleben, weil sie genau das in die Stadt bringt, was so viele Münchner in ihrer Stadt suchen, das Leichte, das Genießerische, kurz: das Italienische.
Im Sommer sind hier alle aufgedreht
Nichts also, was - zum Beispiel - mit Whisky in Verbindung gebracht wird. An heißen Sommertagen ist die Bar eine der beliebtesten Bars der Stadt, die Menschen trinken schnell ihre leichten Drinks, sie essen eine Kleinigkeit, sie sind aufgedreht und aufgeregt, draußen gibt es im Sommer ja auch in den Nächten so viel zu erleben.
Alles Dinge, die im Winter mindestens genauso nötig sind. Auch an diesem Winterabend wird im Vorraum der Bar laut und schnell und durcheinander geredet, es wird also: geschnattert. Und schon passiert das Unerwartete: Nach den ersten Schritten in den Raum löst sich das Nassschwerkaltdunkle eines langen Wintertages auf, und damit auch die Lust auf einen schweren Winterdrink.
Es stellt sich vielmehr eine sommerliche Leichtigkeit ein, und wer die noch länger genießen will, der bleibt im Vorraum, selbst wenn es dort anders als hinten in der Lounge keine Sitzplätze gibt. Stattdessen also steht der Wintertrinkende eingequetscht zwischen anderen Trinkenden, es wird ein bisschen zu warm, aber das ist ja ganz okay, so wirkt auch das Kalte und Dunkle auf einmal ganz fern.
Die Karte in der Bar Centrale ist genau so groß, dass man sie im Gedränge durchgehen kann, ohne allzu oft genervt umblättern zu müssen. Und dann bestellt man ohnehin einen der italienischen Bar-Klassiker. Zum Beispiel als Aperitif einen herb-spritzigen Tocco Rosso aus Prosecco, Holundersirup, Limette, Minze, Soda, Campari (6,50 Euro).
Oder einen Palermo Arancia (6,50 Euro), mit Cointreau und Prosecco, der eine leichte Trockenheit der Schwitzigkeit des Vorraums entgegensetzt. Wer dann noch einen Carmelito (7,50 Euro) aus Campari, Lemon Soda und Orangenzeste bestellt, der bekommt einen lobenden Blick vom Barkeeper und ein letztes bisschen Frische für den Heimweg durch die Winternacht.
Und dann ist es ja auch bald schon wieder Frühling.