Süddeutsche Zeitung

Hadern:Langer Blick zurück

Der Hadern-Kalender zeigt den Wandel des einstigen Dorfes

Im Jahre des Herrn 1066, als Wilhelm der Eroberer bei Hastings triumphierte und Harald II., der König der Angelsachsen, auf dem Schlachtfeld den Tod fand, tat sich auch in unseren Breiten Bemerkenswertes. Eine Frau namens Imia schenkte dem Kloster Ebersberg ein Gut, das sie im Dorf Harderun besaß. Die Mönche vermerkten dies in den Annalen, vermutlich im Jahr 1066, und sicherten damit die erste urkundliche Erwähnung Haderns. Es waren wohl Bauern aus Gräfelfing, die hier den Wald rodeten. "Harderun" bedeutet "bei den Leuten im Wald".

Dass heute vom Wald nicht mehr viel übrig ist, wird beim Blättern durch den Kalender für 2016 des Geschichtsvereins Hadern schnell deutlich. Er zeigt erneut viele historische Ansichten des einstigen Dorfes und heutigen Stadtviertels, jeweils garniert mit aktuellen Aufnahmen. So wird schnell ersichtlich, wie stark sich der Ort in den vergangenen 100 Jahren entwickelt hat. Zum Beispiel die Würmtalstraße, die in der Aufnahme von 1938 erkennen lässt, wieso sie einst als die "Ludwigstraße des Westens" bezeichnet wurde. Mit ihrem Bau wurde schon 1904 begonnen. Damals konnte noch keiner ahnen, dass sie es später einmal kaum noch schaffen würde, den Verkehr zu Stoßzeiten zu verkraften.

Der Hadern-Kalender, nun schon in fünfter Auflage, ist für sieben Euro in den Buchhandlungen Huth (Stiftsbogen 43) und Lese & Lebe (Waldfriedhofstraße 78), beim Juwelier Schafranek (Sauerbruchstraße 10), bei Schreibwaren Ehrl (Hönigschmidplatz 7) sowie beim Vorsitzenden des Geschichtsvereins, Alfons Kunz (Telefon 714 64 22) erhältlich.

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Quelle:
SZ vom 16.12.2015 / bn
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