Gräfelfing: Klare Kante gegen die kurze Variante

Gemeinderat bleibt bei seiner Haltung zur Entlastungsstraße

Gräfelfings Gemeinderäte haben es abgelehnt, die Realisierung einer kurzen Variante der Entlastungsstraße juristisch überprüfen zu lassen. Das hatte die Fraktion der Grünen/Unabhängige Liste in einem Antrag gefordert. Nachdem der Kreisausschuss den Bau der langen Straßenvariante von der Lindauer Autobahn A96 entlang des Gewerbegebiets bis fast nach Martinsried im Frühjahr abgelehnt hatte, plädierte die Fraktion der Grünen/Unabhängigen Liste in der Sitzung des Ausschusses für überörtliche Angelegenheiten nun dafür, die kurze Variante der Straße erneut zu verfolgen.

Die kurze Variante sieht lediglich eine Anbindung des Gewerbegebiets an die Autobahn vor und würde so nur den Knotenpunkt Pasinger Straße entlasten. Diese Trassenführung hatte die Autobahndirektion Südbayern jedoch vor gut einem Jahr eindeutig abgelehnt. Die Entlastungswirkung sei nicht ausreichend, und eine solche Anbindung habe keine überregionale Bedeutung, hieß es. Genau deshalb folgten die Gemeinderäte im Ausschuss auch nicht dem Vorschlag der Grünen/Unabhängigen Liste, zu prüfen, ob die Ablehnung der Autobahndirektion juristisch haltbar sei. Grünen-Gemeinderat Joachim Bender stellte in Frage, ob die Autobahndirektion überhaupt die Kompetenz habe, über den Verlauf der Straße zu entscheiden. Dem konnten die anderen Gemeinderäte nicht folgen. "Da juristisch etwas rauszuholen, ist unwahrscheinlich" schätzte Benno Stübner (Interessengemeinschaft Gartenstadt Gräfelfing) die Lage ein. Petra Schmid (CSU) erinnerte daran, dass der Gemeinderat selbst die kleinere Variante für "nicht zielführend" und so für die "schlechtere Lösung" gehalten habe.

Einer anderen juristischen Prüfung im Zusammenhang mit dem Straßenbau hat der Gemeinderat jedoch bereits im Mai zugestimmt: Die Gemeinde soll sich juristischen Beistand holen, um zu prüfen, wie die im Kreistag abgelehnte Straße - die lange Variante - doch noch umgesetzt werden kann.