Süddeutsche Zeitung

Geplante Aktion "Big Jump":Protest auf dem Trockenen

Sie wollten am Sonntag in die Isar hüpfen, um gegen das Badeverbot zu demonstrieren. Doch ausgerechnet der Fluss ist schuld daran, dass die Aktivisten des Vereins "Isarlust" nicht reinspringen durften. Den "Big Jump" soll es dennoch geben.

Ausgerechnet die Isar hat den Isarfreunden einen Strich durch die Rechnung gemacht. Urbanauten-Chef Benjamin David musste am Sonntag den geplanten Flashmob verschieben, der Pegelstand war zu hoch für ein Bad im Fluss.

Im Internet hatten David und sein Verein Isarlust dazu aufgerufen, am Sonntag in die Isar zu springen - und damit gegen das Badeverbot zu demonstrieren, das in vielen innerstädtischen Abschnitten des Flusses gilt. Politiker und Verwaltung versuchen seit Jahren, das Verbot zumindest teilweise aufzuheben - bislang ohne Erfolg.

"Wir wollen der Stadt Mut machen, das vielleicht ein bisschen zügiger durchzuziehen", sagt David. "Und es geht uns darum, das Thema in eine öffentliche Diskussion zu bringen." Die Stadtverwaltung erteilte den Aktivisten eine Ausnahmegenehmigung für das Baden in der Nähe der Reichenbachbrücke. Bedingung: Der Wasserstand der Isar müsse in München niedriger sein als 80 Zentimeter. Denn laut Umweltreferat ist bei einem solchen Pegel eine Gefahr für die Badenden erfahrungsgemäß ausgeschlossen.

Bereits am Vormittag zeichnete sich jedoch ab, dass der Wasserstand von rund 130 Zentimetern nicht rechtzeitig sinken würde. Die Verantwortlichen sagten ihre Aktion deshalb ab. Sie soll nun genau eine Woche später an demselben Ort stattfinden. Benjamin David ist optimistisch: "Da ab Dienstag keinerlei Regen mehr gemeldet ist, wird das am kommenden Sonntag mit an Sicherheit grenzender Wahrscheinlichkeit klappen."

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Quelle:
SZ vom 14.07.2014 / gub
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