Süddeutsche Zeitung

Gemeinde Gräfelfing:Neues Instrument im Baurecht

Urbanes Gebiet erlaubt verdichtete Mischung aus Wohnen und Gewerbe

Die Gemeinde Gräfelfing weist erstmals ein "urbanes Gebiet" in einem Bebauungsplan aus. Der Lochhamer Jahnplatz und ein Teil der Aubinger Straße sollen unter diesem Titel überplant werden. Das Bauplanungsrecht erlaubt diese neue Art von Baugebiet erst seit 2017. Es ermöglicht eine höhere Dichte und eine andere Nutzungsmischung aus Wohnen und Gewerbe als bisher. Damit eignet es sich vor allem zur Nachverdichtung im Zentrum.

Der geplante Baukomplex auf der Ostseite der Aubinger Straße mit Wohnungen und Geschäften macht einen neuen Bebauungsplan notwendig. Der Jahnplatz und die Umgebung sollen in diesen Plan gefasst werden. Gleich drei Arten von Baugebieten werden darin verankert: Der Jahnplatz selbst und der direkt gegenüberliegende, vordere Teil der Aubinger Straße werden das neue urbane Gebiet. Der hintere Teil der Aubinger Straße bis zum Kreisverkehr wird auf der Straßenseite entlang der Bahnlinie zum Mischgebiet. Das erlaubt eine Mischung aus Wohnen und Gewerbe zu gleichen Teilen - eine Nutzungsmischung, von der im urbanen Gebiet abgewichen werden darf. Die westliche Seite der Aubinger Straße bleibt ein allgemeines Wohngebiet wie bisher auch. "Ich bin froh, dass das Wohngebiet so erhalten bleibt", sagte Benno Stübner (Interessengemeinschaft Gartenstadt Gräfelfing/IGG) in der jüngsten Sitzung des Bauausschusses. Das Gremium sprach sich einstimmig für die Neuaufstellung des Bebauungsplans aus.

Die seit Jahren klaffende Baugrube am Jahnplatz wird nicht Teil des neuen Bebauungsplans. Dort hat die Gemeinde dem Eigentümer langst einen vorhabenbezogenen Bebauungsplan zugesichert. Laut Bürgermeisterin Uta Wüst (IGG) gab es Gespräche zwischen Eigentümer, Architekten und Gräfelfinger Bauamt. Pläne für einen Neubau würden endlich konkreter.

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Quelle:
SZ vom 15.02.2019 / jae
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