Süddeutsche Zeitung

Gasteig-Sanierung:Zu klein und viel zu spät

Stadt hält Umzug des Kulturzentrums in die Paketposthalle für illusorisch

Die FDP fordert angesichts der Misere um die Gasteig-Sanierung erneut, das Kulturzentrum in Haidhausen für immer abzureißen und in die frühere Paketposthalle nach Neuhausen zu verlegen. Die Vergabekammer Bayern Süd hatte am Montag die Beauftragung des Büros Henn Architekten für die geplanten Umbauten am Gasteig gestoppt und einen zweite Runde bei der Entscheidung verfügt. Das wird nach Einschätzung der Stadtpolitik Zeit und Geld kosten, schon jetzt rechnet man mit einem Preis von einer knappen halben Milliarde Euro. Doch die FDP wird mit ihrer Forderung nicht weit kommen, wie aus einem Schreiben des zuständigen Wirtschaftsreferats hervorgeht.

Die Paketposthalle sei sowohl als dauerhafte Lösung als auch als Interimsquartier für die Zeit der Sanierung untersucht und als nicht tauglich eingestuft worden, heißt es in dem Brief. Daran ändere auch nichts, dass die Post nun entgegen damaliger Annahmen wohl deutlich früher auszieht. Der genaue Zeitpunkt sei immer noch nicht bekannt. Auch sei das Gelände der Paketposthalle zu klein. Zudem erfordere solch ein Umzug eine jahrelange Planung, diese müsste dort bei Null beginnen. Den Gasteig zu verlagern, sei deshalb nach den in der Paketposthalle nötigen Arbeiten - dazu würde etwa auch der Bau der neuen Philharmonie gehören - frühestens 2029 möglich. Viele der technischen Anlagen im Gasteig hätten "aber 2021 das Ende ihrer Lebensdauer erreicht". Das ergäbe eine Lücke von acht Jahren, was für den Betrieb vieler Einrichtungen des Kulturzentrums ein "Risiko des Ausfalls" bedinge.

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Quelle:
SZ vom 25.01.2019 / heff
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