Süddeutsche Zeitung

Fürstenfeldbruck:Eine Million von den Stadtwerken

Stadtrat fordert höhere Beteiligung am Gewinn des Energieversorgers.

Von Stefan Salger, Fürstenfeldbruck

Die Stadtwerke sollen nach einem finanziell sehr erfolgreichen Geschäftsjahr 2022 und einem kompletten Verzicht im vergangenen Jahr eine Million Euro an die Stadt ausschütten. Das hat der Stadtrat jüngst auf Vorschlag von Oberbürgermeister Christian Götz und Karin Geißler (beide BBV) mehrheitlich beschlossen und damit den Vorschlag des Aufsichtsrats noch deutlich übertroffen. Dieser hatte vorgeschlagen, 500 000 Euro auszuschütten und etwa drei Millionen Euro der Rücklage der hundertprozentigen städtischen Tochter zuzuführen. Nun bleiben den Stadtwerken zweieinhalb Millionen - die sie mit Blick auf die Energiewende auch gut gebrauchen können. Der chronisch klammen Stadt wiederum bleiben nach Abzug der Steuern etwa 850 000 Euro, die auch angesichts ungeplanter Ausgaben, wie etwa für die Finanzierung des deutlich teurer gewordenen Sportzentrums III, ebenso dringend benötigt werden.

Stadtwerke-Geschäftsführer Jan Hoppenstedt äußerste Verständnis für die Nöte der Stadt, verwies aber auf das Defizit der Amperoase in Höhe von 1,8 Millionen und die Windradpläne - so ließen sich die vier auf insgesamt etwa 20 Millionen Euro veranschlagten Anlagen nur realisieren, wenn 15 bis 20 Prozent Eigenkapital investiert werden könne. Auch mit Blick auf das Engagement der Stadtwerke bei Freizeiteinrichtungen sowie Geothermie und das Ziel, die Fernwärmeversorgung in Fürstenfeldbruck deutlich auszubauen, warnten Christian Stangl und Jan Halbauer (beide Grüne) sowie Andreas Lohde (CSU) vor einer Überlastung. Die Stadtwerke seien "kein Selbstbedienungsladen", so Lohde. Götz hält die Ausschüttung aber für angemessen und verwies auf die Ermahnung durch die Kommunalaufsicht, neben Einsparungen auch zusätzliche Quellen für höhere Einnahmen zu erschließen.

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