Süddeutsche Zeitung

Fürstenfeldbruck:Baugerät auf der Brache

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Erneut gibt es Ärger um das Grundstück zwischen Bahnhof Buchenau und Lärchenstraße. Anwohner sorgen sich, nach der unzulässigen Rodung des Wäldchens solle es nun ohne Genehmigung bebaut werden. Der Eigentümer widerspricht.

Von Stefan Salger, Fürstenfeldbruck

Eigentlich müsste auf dem Grundstück in der Buchenau, zwischen Bahnlinie und Lärchenstraße, aufgeforstet werden, eine Bebauung ist nach geltender Rechtslage nicht zulässig. Nachbarn wundern sich aber seit drei Wochen über den Einsatz von Baugerät und fürchten, dass da eben doch der Boden bereitet werden soll für eine Bebauung.

Auch in der jüngsten Sitzung des Planungsausschusses wurde dies von Stadträten kurz angesprochen. Andreas Schnödt, Leiter der Fürstenfeldbrucker Bauverwaltung, bestätigte, dass aus Sicht der Stadt "dort nichts passieren darf". Oberbürgermeister Christian Götz sagte auf Anfrage der SZ, ihm sei von Aktivitäten auf dem Grundstück nichts bekannt.

Grundeigentümer Andreas Sedda, der in Cham eine Baufirma betreibt, hält die Aufregung für unbegründet. Dass er langfristig eine Bebauung der Fläche plant, bestreitet er nicht. Derzeit würden allerdings lediglich Bodenproben genommen, um in Kooperation mit einem Architekten Aufschluss über die Möglichkeiten der künftigen Nutzung zu erhalten. Dafür werde auch Baugerät eingesetzt. Am Wochenende hat ein Munitionsfund aus dem Zweiten Weltkrieg nach Seddas Angaben zu einem Polizeieinsatz geführt.

Vor einer Bebauung werde er allerdings einen Bauantrag an die Stadt stellen, versichert er. Sedda sucht nach eigenen Worten nach einer Ausgleichsfläche, um dort die Bäume zu pflanzen, die eigentlich auf dem gerodeten Grundstücksstreifen aufzuforsten wären. In einer "Kiesgrube" sei eine solche Neupflanzung aber gar nicht sinnvoll, findet Sedda.

Der Bauunternehmer hatte sich großen Unmut zugezogen, als er vor vier Jahren auf dem 8000 Quadratmeter großen Streifen entlang der Gleise die Bäume fällte und den Anwohnern damit ihre "grüne Lunge" nahm. Und dies, obwohl das Forstamt den Bereich als erhaltenswerten Wald einstufte und den Eigentümer mehrmals zur Aufforstung ermahnte. Die Rodungen hatte Sedda mit dem Befall durch den Borkenkäfer, Sturmschäden sowie Erfordernissen des Bahnhofumbaus begründet. Sedda hat das 130 Meter lange ehemalige Bahn-Grundstück einem Germeringer Bauträger abgekauft, der dort Wohnungen sowie das Frauenhaus des Landkreises bauen wollte - das mittlerweile in Germering errichtet wurde.

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