Süddeutsche Zeitung

Olching:SPD gegen Abschiebungen

Vor dem Hintergrund der jüngsten Abschiebungen von Flüchtlingen, etwa die eines Schülers direkt aus einem Nürnberger Klassenzimmer heraus oder die einer gut integrierten nepalesischen Familie mitsamt ihrer in Deutschland geborenen Tochter, hat der SPD-Ortsverein Olching den neu gewählten Vorstand beauftragt, gegen diese "zunehmend inhumaner werdende politische Praxis" nachdrücklich zu protestieren. Das Resultat solcher Politik sei schließlich der maßlose Frust Tausender ehrenamtlicher Flüchtlingshelfer, die Verzweiflung der Betroffenen und nicht zuletzt die Gefahr einer Radikalisierung einzelner, welche zur Bedrohung für das Gemeinwesen würden, so die Meinung der Parteimitglieder. Der Ortsverband fordert nicht nur, Abschiebungen nach Afghanistan oder in andere "lebensgefährliche Gebiete" zu stoppen, sondern auch ein Einwanderungsgesetz, das eine geordnete Einwanderung ermöglicht. Zudem müsse für nicht Asylberechtigte ein zügiges Verfahren gewährleistet werden. Flüchtlinge, vor allem junge Menschen, sollen außerdem gefördert und ausgebildet werden. "Bleiben sie anschließend hier, sind sie ein Gewinn für unsere Gesellschaft. Gehen sie wieder zurück in ihre Heimatländer, ist das eine sinnvolle Form aktiver Entwicklungspolitik und die Betroffenen werden beste Botschafter unserer Bundesrepublik", heißt es von Seiten der SPD.

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Quelle:
SZ vom 17.07.2017 / berj
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